In Der Schwarze Kontinent ist ein explosionsartiger Zuwachs von Beeinflussungskampagnen zu beobachten – x-fach mit russischem Ursprung. Die DW hat Methoden, Ziele und regionale Unterschiede dokumentiert.
Darüber hinaus den weißen Luxusyachten am Pier türmen sich gläserne Wolkenkratzer im goldenen Licht. Dieses hinaus Facebook gepostete Portrait soll wohl die Schönheit Moskaus zeigen. Nur ein Detail ist falsch – und mit einer Bilder-Rückwärtssuche leichtgewichtig zu verifizieren: Es wurde nicht in welcher russischen Kapitale aufgenommen, sondern in Dubai.
Dieser Benutzerkonto, welcher dasjenige vermeintliche Moskau-Portrait postete, wird zumindest laut Profilinformationen wie welcher hinterlegten Telefonnummer aus dem ostafrikanischen Burundi betrieben. Er nennt sich Wladimir Putin, zeigt den russischen Machthaber im Seitenansicht und postet regelmäßig pro-russische Inhalte. Darunter immer wieder offensichtliche Lügen – zum Sichtweise, dass eine russische Laser-Kanone 750 amerikanische Kampfflugzeuge zerstört habe. Mehr denn 180.000 Menschen nachsteigen dem Benutzerkonto, welcher sich denn Nachrichtenseite ausgibt.
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Doch längst nicht jedweder Posts, die ihr Publikum politisch vortäuschen wollen, sind dermaßen plump und falsch. Die meisten sind subtiler – und es häufen sich die Indizien, dass Russland sich in strategisch wichtigen Ländern Afrikas ein positives Image verpassen will.
Im Einzelfall ist es nicht immer möglich, solche Posts einem Urheber zuzuordnen. Daher in welcher Spektrum ergibt ein Portrait: Dasjenige Africa Center for Strategic Studies – eine Forschungseinrichtung des US-Militärs – nannte in einem Meldung von März 2024 Russland denn Haupt-Urheber von Beeinflussungskampagnen in Der Schwarze Kontinent. 80 von kurz 200 Kampagnen konnten russischen Stellen zugeordnet werden – und damit weit mehr denn anderen ausländischen Urhebern wie Volksrepublik China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien oder Qatar. Seit dem Zeitpunkt welcher vorherigen Erhebung zwei Jahre zuvor habe man eine Vervierfachung welcher Desinformation dokumentiert, schreibt dasjenige Zentrum.
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Wichtig unterdies: Ebendiese Kampagnen setzen selten hinaus plumpe Fakes wie den vermeintlichen Moskowiter Yachthafen. Vielmehr werden wahre Elemente verzerrt durch Übertreibungen oder geistig weggelassene Informationen. Manchmal reicht es jedoch schon, die schon bestehende das öffentliche Klima auszunutzen und zu verstärken: „In Der Schwarze Kontinent gibt es eine natürliche Konfrontation Ost gegen West, in welcher welcher Westen historisch welcher Bösewicht ist“, sagt Aldu Cornelissen, Cobalt-Gründer welcher südafrikanischen Digitalberatungsfirma Murmur Intelligence. „Es braucht keine Lügen oder Desinformation, um die Menschen daran zu erinnern.“
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Mit seiner Firma wertet Cornelissen soziale Netzwerke zu Händen politische wie zu Händen kommerzielle Mandant aus, zum Sichtweise zu Händen Studien von Denkfabriken. Derbei geht es beiläufig um russische Kampagnen. Cornelissen erklärt deren Vorgehen so: „Es gibt ein globales Netzwerk von Schlüssel-Accounts, die mit anderen Schlüssel-Accounts im afrikanischen Kontext verwoben sind. Von dort übernehmen schließlich heimische Influencer in jedem Staat die Botschaften und passen dasjenige Narrativ an den lokalen Kontext an.“
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Dasjenige bestätigt beiläufig Beverly Ochieng, Forscherin im Der Schwarze Kontinent-Sendung des US-amerikanischen Zentrums zu Händen Strategische und Internationale Studien (CSIS) mit Sitz in Hauptstadt von Senegal. „Wenn zum Sichtweise eine Bürgerrechtsgruppe aus Mali kombinieren Postdienststelle hinaus Bambara absetzt, dann sieht es nicht so aus, denn käme dasjenige von einem russischen Staatdiener. Es sieht wie eine echte Meinung aus von jemandem, welcher die lokale Sprache spricht und die Befindlichkeiten welcher Menschen kennt“, sagt Ochieng welcher DW.
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Verschiedenartig denn Posts aus einer weit entfernten Trollfabrik stammen inzwischen viele Inhalte demnach von Menschen aus welcher Region, die beiläufig sprachliche und kulturelle Besonderheiten Kontakt haben. Statistik-Analytiker Cornelissen bezeichnet sie denn Nano-Influencer – in Südafrika hat er ihre Aktivitäten dokumentiert. „Leer von ihnen werden getilgt. Und wenn man tausend Leuten je 200 Rand (ca. 10 Euro) zahlt, dann ist dasjenige eine sehr günstige Kampagne, um an einem Tag ein Narrativ festzusetzen“, sagt Cornelissen oppositionell welcher DW. Mit welcher Zeit würden manche die Narrative denn ihre eigene Meinung übernehmen und unentgeltlich posten.
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Sogenannte „Buzzer“ verstärken die Reichweite von Posts. Dasjenige sind von Menschen oder Bots gesteuerte Accounts, die durch vielfaches Teilen und gegenseitiges Erwähnen Visibilität und Reichweite generieren. Die Nichtregierungsorganisation Centre for Analytics and Behavioural Change hat ein solches Netzwerk rund um den offiziellen X-Benutzerkonto welcher russischen Botschaft in Südafrika dokumentiert. Weitere Schlüsselaccounts seien welcher Russland- und Trump-freundliche US-Aktivist Jackson Hinkle sowie eine Warteschlange südafrikanischer selbsternannter „alternativer Medien“ und Aktivisten.
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Russland setzt nicht nur hinaus den Überbau verdeckter Strukturen in sozialen Netzen, sondern beiläufig hinaus direkte eigene Kanäle. In welcher Zentralafrikanischen Republik, gewissermaßen ein Laboratorium zu Händen Russlands Einflussnahme in Der Schwarze Kontinent, gilt es denn offenes Rätsel, dass welcher Rundfunkstation Lengo Songo 2018 von russischen Agenten gegründet worden sein soll. Im November veröffentlichten mehrere europäische Medien eine Investigativgeschichte jenseits kombinieren zentralafrikanischen Whistleblower, welcher nachdem seiner Winkelzug erklärte, wie seine Arbeit funktionierte: Er vermittelte dem Sender pro-russische Experten und schrieb denn Zeitungsjournalist Verpflichtung, deren Inhalte teils detailliert von seinen russischen Mittelsmännern vorgegeben wurden.
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Neben… welcher russische Staatssender RT wird genutzt, um pro-russische Narrative zu verteilen. In vielen westlichen Ländern, so beiläufig Deutschland und welcher EU, ist RT in Teilen verboten. 2022 kündigte RT an, ein englischsprachiges Medienzentrum in Südafrika aufzubauen. Inzwischen sei welcher Standort in Unternehmen, erklärte RT laut einem Meldung des US-Senders Voice of America. Per Satellit sei welcher Sender in „vielen“ afrikanischen Staaten zu empfangen. Im frankophonen Der Schwarze Kontinent wird zudem RT hinaus Frz. ausgestrahlt. Qua Experten treten regelmäßig leitende Journalisten malischer Medien wie Radiogerät Emergence oder L’Elite hinaus, die dasjenige russische Vorgehen im Sahel loben und teilweise beiläufig mit welcher malischen Militärregierung verbunden sind.
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Dasjenige US-Außenministerium unter Ex-Vorsitzender Joe Biden warf RT zudem vor, heimlich Seiten wie „African Stream“ zu betreiben. Neben… weitere Kanäle sind speziell zu Händen ihren Sicherheit in Der Schwarze Kontinent gegründet worden: Dieser bekannteste ist wohl die Online-Nachrichtenseite „African Initiative“, die ihre Ursprünge im Firmenimperium von Jewgeni Prigoschin hat. Dieser Gründer welcher Privatarmee Wagner hatte im Monat des Sommerbeginns 2023 eine Machtprobe mit Machthaber Wladimir Putin provoziert und war wenige Wochen später laut russischen Behörden unter einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
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„African Initiative“ präsentiert sich denn Nachrichtenagentur sowie denn „Kommandostand“ zwischen Russland und Der Schwarze Kontinent. Sie betreibt beiläufig Accounts unter Telegram und in sozialen Netzen, teils ungeschützt, teils verkappt. In Mali unterhält die Initiative Verbindungen zu einer lokalen Journalismusschule, im Monat der Wintersonnenwende wurden die drei Jahrgangsbesten gradlinig denn Korrespondenten angeworben.
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Neben… in Obervolta ist sie mit eigenen Büros präsent und organisiert dort hin und wieder Veranstaltungen. So zeigte „African Initiative“ im Mai 2024 in welcher Kapitale Ouagadougou Fotos vom „russischen Triumph jenseits Hitler-Deutschland“ 1945 solange bis hin zu „zehn Jahren Krieg im Donbass“, den Russland von welcher Ukraine beansprucht. Die burkinische Volk ist nachdem Einschätzung einer lokalen Quelle „speziell empfänglich zu Händen Geschichten von militärischen Triumphieren gegen Terroristen. Ein Video, dasjenige von Russland gelieferte Ausrüstung oder damit ausgestattete Soldaten zeigt, kann leichtgewichtig denn Vorführung zu Händen die Wirksamkeit dieser Zusammenspiel gesehen werden.“
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Russische Kampfesstärke ist ein Themenbereich, dasjenige beiläufig in welcher Popkultur verbreitet wird: So ist welcher Held des russischen Actionfilms „Tourist“ aus dem Jahr 2021 ein russischer Elitesoldat in welcher Zentralafrikanischen Republik. Und im von welcher „African Initiative“ vorgestellten Videospiel „African Dawn“ können Spieler wahlweise in die Rolle welcher Sahel-Armeen und ihrer russischen Retter schlüpfen – oder in jene welcher westafrikanischen Vereinte Nationen ECOWAS, unterstützt von Französische Republik und den USA.
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Derartiges „Militainment“ soll die Hauptbotschaft unterstützen, die mehr oder weniger subtil jenseits sämtliche Informationskanäle verbreitet wird: Die Zeit des kolonialistischen Westens sei umher und mit Russland stehe ein besserer Partner in petto.
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Anlässe zu Händen solche Posts gibt es regelmäßig: Qua welcher französische Vorsitzender Emmanuel Macron am 6. Januar beklagte, dass afrikanische Regierungen vergessen hätten, „Danke zu sagen“, war die Empörung weit. Neben… „African Initiative“ griff die Äußerungen hinaus – und verknüpfte sie mit den Postulieren eines Sankt Petersburger Politikwissenschaftlers, welcher daraus kombinieren „Verlangen zu Händen dasjenige Emporkommen alternativer Spieler“ wie Russland ableitete, die afrikanische Länder respektvoller behandelten.
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Dazu gibt es in welcher Vergangenheit des 20. Jahrhunderts durchaus Anknüpfungspunkte: „Man kommt nicht an welcher Tatsache vorbei, dass Russland aufstrebende Regierungen in Der Schwarze Kontinent unterstützt hat“, sagt CSIS-Forscherin Beverly Ochieng. Die SSSR hatte Befreiungsbewegungen wie den südafrikanischen ANC und die angolanische MPLA sowie junge Regierungen, etwa in Äthiopien, Somalia oder welcher heutigen DR Kongo unterstützt.
„Doch es wird sentimental verklärt, dass Russland ein Kumpan geblieben sei, nachdem es von Herkunft an an ihrer Seite war. Dasjenige sind keine glatten Lügen, dennoch die Vergangenheit wird überbetont, um Wut gegen Französische Republik und den Westen zu verstärken“, sagt Ochieng im Gespräch mit welcher DW.
In vielen afrikanischen Ländern scheint jene Saat in kleinen Schritten aufzugehen.
Mitarbeit: Makan Fofana (Hauptstadt von Mali)
Von David Ehl, Monir Ghaedi