„Zucker und Zeste“
Wie ein Ex-Soldat die deutsche Rum-Tradition belebt
In einer ehemaligen Bundeswehrhalle, mitten im Wind des Nordens, erschafft Klaus Heuer flüssige Meisterwerke. Warum seine Rums die Szene erobern.
Im Nirgendwo Schleswig-Holsteins, wo welcher Wind ungebremst oberhalb die Felder fegt und sich im März an den Halmen festbeißt, hat Klaus Heuer sein Reich errichtet. Es befindet sich in einer ehemaligen Bundeswehrhalle in Jübek, etwa 30 Minuten von Flensburg fern, und beherbergt flüssige Schätze aus aller Welt.
Wer die schwere Stahltür öffnet, tritt ein in dasjenige Kardia welcher deutschen Rum-Renaissance. Atmet man tief ein, bekommt man vereinen Vorgeschmack gen dasjenige, welches hier bisweilen Jahrzehnte in den Fässern schlummert: Es duftet nachher Holz, Karamell, mittendrin wabert welcher Geruch von Alkohol.
Welcher Mann, welcher hier dasjenige Sagen hat, entspricht in keiner Weise dem romantischen Portrait eines Spirituosenkenners – ihm fehlt die ausladende Gestik, er verzichtet gen blumige Beschreibungen. Heuer ist so norddeutsch-unaufgeregt wie die Landschaft um ihn herum, welches man ihm schnell verzeiht, sowie man seine Abfüllungen probiert hat.
Unter dem Label Flensburg Rum Company komponiert Heuer aus weltweit bezogenem Rum eigene Kreationen – von Blends zu Händen andere Hersteller solange bis zu exquisiten Einzelfassabfüllungen. Es ist ein Geschäftsstelle, dasjenige er zunächst im Stillen aufbaute und dasjenige inzwischen in welcher Szene Ehrung findet.
Hinter dieser schweren Tür spielt sich die Magie ab
© Zucker und Zeste
Vom Soldaten zum Spirituosen-Strategen
In diesem Zusammenhang war Heuers Weg in die Welt edler Spirituosen die Gesamtheit andere wie vorgezeichnet. „Selbst war ursprünglich Zeitsoldat, acht Jahre nebst welcher Bundeswehr“, erzählt er, während er durch die Gänge zwischen den Fässern führt. Nachher seiner Militärzeit begann Heuers Reise in die Welt des Rums ungefähr zufällig nebst einem Onlineshop zu Händen Spirituosen. „Da musste ich die Gesamtheit probieren, um gemeinsam nachdenken zu können. So habe ich nachher und nachher Kompetenz gewonnen“, erinnert er sich.
2014 beschloss Thomas Altmann, Geschäftsführer des Onlineshops Rum & Cobalt, eine eigene Spirituosenfirma zu gründen. Old Man Spirits wurde ins Handelsregister eingetragen – zunächst noch wie Nebenprojekt. „Die ersten fünf Jahre waren wir ganz stummelig“, erinnert sich Heuer, welcher 2019 ins Unternehmen einstieg und es später übernahm. „Die ersten Abfüllungen wurden noch per Hand gemacht.“
Qua welcher Wein versiegte und welcher Rum kam
Es ist kein Zufall, dass Old Man Spirits unbedingt in Schleswig-Holstein beheimatet ist. Die Region blickt gen eine nachhaltig Rumtradition zurück, die jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Dass Flensburg zur Rum-Metropole wurde, verdankt es einer bizarren Vorhersehung des Schicksals. Qua 1767 ein Weinmangel den lokalen Brennereien dasjenige Leben schwergewichtig machte, richteten die Kaufleute ihren Blick zwangsläufig in die Karibik. Flensburg, in vergangener Zeit noch unter dänischer Zahnkrone und mit direktem Zugang zu den dänischen Kolonialinseln, entdeckte den Rum zu Händen sich. Die langen Seereisen in Eichenfässern veredelten den Zuckerrohrbrand gen natürliche Weise.
Die Kunst des edlen Verschnitts
Qua dann 1885 dasjenige Krauts Kaiserreich mit dem Reichsmonopolgesetz zu Händen Weinbrand den Import mit hohen Zöllen belegte, wurde man in Flensburg erfinderisch: Welcher berühmte „Verschnitt“ war geboren – hochprozentiger Jamaika-Rum, gestreckt mit heimischem Alkohol. Man könnte sagen, die Flensburger erfanden dasjenige Blending, nachhaltig vorweg es modern wurde.
Heuer setzt jene Tradition in zeitgemäßer Form fort, wenn er in seiner Halle nebst Jübek Fässer aus aller Welt komponiert. Ursprünglich wurden die Flaschen noch von Hand voll, heute verlassen oberhalb 80.000 Exemplare jährlich seine Produktionsstätte, die Spanne reicht vom Salted-Caramel-Likör solange bis zur limitierten Abfüllung aus Guyana zu Händen 300 Euro.
80.000 Flaschen finden jedes Jahr ihren Weg aus Jübek in die weite Welt
© Zucker und Zeste
Wenn Heuer heute in seiner Halle experimentiert, steht er damit in einer langen Tradition. Denn nachher dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt eine zweite Renaissance. In den 1960er Jahren versorgten etwa 40 Flensburger Destillerien mit illustren Namen wie Schierning, Dethleffsen und Sonnberg weit oberhalb die Hälfte des westdeutschen Marktes. Man müsste nur in Oma Heidemaries Schrank wühlen, um Flaschen mit dem Zusatz „Flensburger Rum“ zu finden, vorzugsweise mit 54 v. H., versteht sich. Doch wie so oft fressen Konzerne ihre Kinder – die großen Spirituosenfirmen kauften die Traditionsmarken gen und verlagerten die Produktion. Die Magie verschwand, welcher Name blieb.
Es ist jene Lücke, die Heuer mit Leidenschaft und Würze zu füllen versucht. „Wir wollten die Flensburger Tradition aufgreifen, weil jetzt noch die letzte Generation umläuft, die damit welches einführen kann“, erklärt er.
Die Preise zu Händen Rum steigen und steigen
In seinem Büro, dasjenige mit dem Nötigsten möbliert ist, schweift sein Blick oberhalb die Abfüllungen welcher vergangenen Jahre. Die Etiketten gleichen einem bunten Kirmes – hier ein Comicstrip, dort ein Schnabeltier, manchmal schlichte Grandezza. „Wir nach sich ziehen kein einheitliches Entwurf. Was auch immer sieht unähnlich aus. Marketingtechnisch ein Alptraum, wohl genau dasjenige macht uns aus“, kommentiert er mit entwaffnender Wahrhaftigkeit.
„Marketingtechnisch ein Alptraum“: Jede Flasche ist optisch ein Unikat
© Zucker und Zeste
Eine Handvoll Einzelfassabfüllungen bringt er pro Jahr gen den Markt. „Die Perlen zu finden wird immer schwieriger“, gibt er zu, und meint damit die wenigen noch existierenden alten Fässer aus den 1980er und 90er Jahren. „Es gibt sie noch, wohl sie sind teurer geworden.“
Schier, dasjenige Preisgefüge: Die Preise zu Händen rare Rums sind in den vergangenen Jahren in Zeiten von Spekulanten und Sammlern geradezu explodiert, weshalb sich Heuer zunehmend gen Preis-Leistung fokussiert. „Selbst will Flaschen, die sich jeder leisten kann.“
„Captain Cane zahlt die Zeche“
So sehr die Einzelfassabfüllungen die Rum-Nerds Freude machen und in welcher Szene zu Händen Gesprächsstoff sorgen – Heuers Geschäftsstelle wird von einem ganz anderen Segment getragen. „Captain Cane zahlt nebst uns die Zeche, ganz lukulent. Dies zieht immens an in den vergangenen Jahren“, verrät er. Die Vortrag ist von einer süßen, karamelligen Spirituose gen Rumbasis mit Spuren von Kokosnuss in frechem Entwurf. Ein gefälliger Crowdpleaser halt – wohl listig gemacht.
Wirklich ins Träumen gerät Heuer erst, wenn er von seinen ungewöhnlichsten Abfüllungen erzählt. Thailand, Fidschi – Länder, die man zunächst nicht mit welcher Zuckerrohrspirale in Verpflichtung bringt, wohl wo durchaus bemerkenswerte Rums entstehen. Zu Gunsten von eine Abfüllung kombinierte er Rums aus zwei Kontinenten, die schweren Pot-Still-Erzeugnisse aus Goldküste mit leichten Destillaten aus Vietnam.
Sein Traum jedoch ist noch exotischer: „Zusammenführen Rum aus Nordkorea würde ich richtig abfeiern“, sagt er und grinst. Ein Rum aus dem abgeschotteten Nation – dasjenige wäre ein echter Ulk. Die Eventualität, dass Kim Jong-un plötzlich Destillerien öffnet, ist schwach, wohl träumen darf man ja. „Dies finde ich am spannendsten, wenn du irgendwo welcher erste bist und welches Neues zeigen kannst.“
Christoph und Hendrik Fröhlich von „Zucker und Zeste“ vor Ort
© Zucker und Zeste
In seinem Business braucht Heuer nicht nur Kreativität, sondern vor allem Geduld. Denn viele Fässer im Reservoir liegen hier noch Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte. So reift hier nicht nur Rum – ebenfalls eine Tradition findet neues Leben. Ob nun Captain Cane zu Händen die Neutralleiter oder Trouvaillen aus Fidschi zu Händen Kenner: Jede Flasche transportiert ein Stück welcher Vergangenheit, die Flensburg einst zur Rum-Metropole machte.
Qua man die Halle verlässt, weht einem welcher Wind entgegen – rau wie welcher Norden und mit einem Hauch von Karamell. Ein Duftwolke, welcher an vergangene Zeiten erinnert und zusammen in die Zukunft weist.
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