Vom Aschermittwoch gut Ordensbruder Fritschi solange bis zu den Zünften: Wir exemplifizieren die «rüüdige» Luzerner Fasnacht.
Egal, zusammen mit welchem Wetter: Am Schmutzigen vierter Tag der Woche beginnt die Luzerner Fasnacht.
Uff dem schwarzen Vierwaldstättersee fährt zu früher Stunde ein Nauen in Richtung Luzern. Die Passagiere sind kaum visuell, nur durch den Fackelschein lassen sich die Umrisse jener Fritschi-Familie wiedererkennen.
Und dann, um Zähler fünf Uhr, knallt es. Ein Feuerwerkskörper explodiert, vom Ufer her ertönen Freudenschreie, und Guuggenmusigen beginnen zu spielen.
Es ist jener Urknall, jener Startschuss zur Luzerner Fasnacht.
Sechs Tage dauert die Luzerner Fasnacht, die jährlich 300 000 Gast zählt. Vom Schmudo solange bis zum Güdisdienstag befindet sich die Stadt im «rüüdigen» Notstand. Nur, welches bedeuten selbige Wörter?
Fasnacht wird in Luzern solange bis zum Aschermittwoch gefeiert. Dann beginnt die vierzigtägige Fastenzeit solange bis Ostern. Oder wie die regionale Online-Plattform «Zentralplus» schreibt: «Nachher sechs Tagen Fasnacht streuten sich die Büsser in jener Religionsgemeinschaft zur Vergebung ein Aschenkreuz aufs Haupt.»
Die geometrische Figur ist dasjenige Oberhaupt jener Zunft zu Safran. Ordensbruder Fritschi trägt vereinen langen Gesichtsfotze und vereinen blau-weissen Staatsmantel, die Farben des Luzerner Wappens. Fritschi und seine «Fritschene» kutschieren am Schmutzigen vierter Tag der Woche mit einem Schiff zum Schweizerhofquai und eröffnen mit dem Urknall die Fasnacht. Daraufhin zieht die Familie, zu jener fernerhin eine Kindsmagd, ein Narr und Bauern in Besitz sein von, von Beweggrund zu Beweggrund.
Die Fritschi-Familie hinaus dem Weg zum Fritschibrunnen nachdem dem Urknall an jener Luzerner Fasnacht.
Schreien, kreischen, laut rufen oder ersuchen, damit man Süssigkeiten oder Orangen erhält: Mit «brüele» bezeichnen die Luzerner den euphorischen Begriff jener Freude gut die Fasnacht.
Chneublätz (oder fernerhin Chnöiblätz) sind die Luzerner Variante von Fasnachtschüechli. Dasjenige Gebäck ist fernerhin in anderen Landesteilen namhaft. Es wird im Pomade ausgebacken und oft mit Puderzucker bestäubt – und steht damit sinnbildlich für jedes die kulinarische Fröhlichkeit vor Beginn jener Fastenzeit. Man nahm vor jener vierzigtägigen Fastenperiode letzte Reserven zu sich. Und brauchte verderbliche Lebensmittel wie Butter und Klöten hinaus, die man früher – nebst Süssem und Fleisch – zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht essen durfte.
Wenn jener Fritschivater am Schmutzigen vierter Tag der Woche hinaus jener Dachboden des Fritschibrunnens hinaus dem Kapellplatz ankommt, explodiert es gut den Köpfen jener Zuschauer. Kiloweise Papierschnitzel in Betracht kommen gut jener Menge nieder. Dieser Fötzeliräge besteht aus zerschnittenen Telefonbüchern, die verantwortliche Zunft hat vorsorglich mehrere Tonnen jener inzwischen eingestellten Publikation eingelagert.

Ordensbruder Fritschi im «Fötzeliräge» hinaus dem Fritschibrunnen hinaus dem Kapellplatz an jener Tagwache.

Z. Hd. den «Fötzeliräge» werden jährlich Hunderte Telefonbücher zerschnitten.
Grend, fernerhin Grind genannt, sind die Vollmasken, die unter anderem von vielen Mitgliedern jener Guuggenmusigen getragen werden. Es gibt sie in allen Farben, Gießen und Motiven, von schaurig verzerrt solange bis humorvoll verziert. Viele Fasnächtler investieren Zahlungsfrist aufschieben, Tage, Wochen, um ihren Grend zu pfriemeln. Die kreativsten Exemplare werden jedes Jahr prämiert.
Dieser Fachterminus für jedes dasjenige Pendant jener Basler Fasnacht, die Raupe, ist in Luzern übrigens ebenso verpönt wie die Wörter Clique, Cortège und Räppli.
Vormittag am Morgiger Tag ziehen Mitglieder einer Guuggenmusig durch die Luzerner historischer Stadtteil.
Dieser Fachterminus entstammt dem Wort Güdel. Es stand einst für jedes zusammengeschüttete Flüssigkeiten. Am Güdismontag und -dienstag darf man sich nochmals vollstopfen und trinken, ehe am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt.
Beliebte Strassenfasnacht in jener Luzerner historischer Stadtteil: Szene vom Mühlenplatz am Güdismontag.
Guuggen, oder Guuggenmusigen, sind Formationen von Blas- und Schlaginstrumenten, die während jener Fasnacht musizieren. Selber in jener Region Luzern leben Dutzende Guuggen. Sie sind oft aufwendig verkleidet, einem Sujet in Bezug auf, und sorgen für jedes dasjenige musikalische Grundrauschen jener Fasnacht. Nebst den grossen Guuggen spielen fernerhin zahlreiche Kleinformationen hinaus den Bühnen und in den Beizen jener Stadt.
Eine Guuggenmusig zieht an jener Luzerner Fasnacht durch die Gassen.
Dasjenige wohl bekannteste Fasnachtsgetränk besteht aus Hagenbuttentee, Zucker und Zwetschgenschnaps.
Wer so angesprochen wird: Keine Sorge, es handelt sich nicht um eine Beleidigung. Mit Huerenaff begrüssen sich Fasnächtler in Luzern, es ist eine liebevoll gemeinte Ehrenbezeugung.
Dasjenige Monstercorso ist dasjenige grosse Finale jener Luzerner Fasnacht. Am Güdisdienstag spielen sämtliche Guuggenmusigen, Wagen- und Maskengruppen jener Vereinigten, des Dachverbands von 4000 Fasnächtlern, ein letztes Mal. Dasjenige Monstercorso beginnt am Abend.
Im Luzerner regionale Sprachvariante steht «rüüdig» für jedes «sehr» oder «mega». Ursprünglich stammt es von räudig ab. Dasjenige ist jener Begriff für jedes kahle abgewetzte Stellen, die von Krätzmilben hereinbrechen sind. Heute wird es qua positives Verstärkungswort verwendet. An jener Fasnacht kommt es meist im Zweierpackung mit «verreckt» oder «schön» von dort – welches etwa bedeutet: Die Luzerner Fasnacht ist grossartig, einzigartig, toll.
Am Schmutzigen vierter Tag der Woche, von kurzer Dauer Schmudo genannt, beginnt mit dem Urknall die Luzerner Fasnacht, um Zähler fünf Uhr morgens. Dasjenige Wort Schmutz ist ein alemannischer Dialektausdruck für jedes Pomade. Denn früher ass man sich ab dem vierter Tag der Woche Fettreserven an, um die Fastenzeit gut zu überstehen. Dieser Schmudo ist meist zwischen Herkunft Februar und Herkunft März – dasjenige genaue Zeitpunkt hängt jeweils von Ostern beziehungsweise Aschermittwoch ab.
Man unterscheidet in Luzern zwischen zwei Tagwachen. Die erste ist die Fritschi-Tagwache jener Safranzunft am Schmutzigen vierter Tag der Woche um fünf Uhr, sie ist jener Startpunkt jener Luzerner Fasnacht. Die zweite ist die Wey-Tagwache jener gleichnamigen Zunft am Güdismontag um sechs Uhr, sie wird jeweils von fühlbar weniger Fasnächtlern besucht.
Guuggenmusiger zeugen sich parat für jedes ihren Hinterlegung an jener Tagwache am Schmutzigen vierter Tag der Woche.
Dieser Urknall ist jener Startschuss jener Luzerner Fasnacht. Mit dem lauten Schlag gut dem Seebecken wird am Schmutzigen vierter Tag der Woche um fünf Uhr morgens die Fasnacht angekündigt. Abgefeuert wird dasjenige Feuerwerk von einem Nauen, hinaus dem die Fritschi-Familie nachdem Luzern gefahren wird.
Mit dem Urknall wird die Luzerner Fasnacht eingeläutet. Im Portrait die Fritschi-Familie hinaus dem Nauen.
Volksfest am zweiter Tag der Woche vor dem Schmutzigen vierter Tag der Woche. Unter jener Egg in Luzern findet ein Verspannt mit Guuggenmusig und Partymusik statt. Früher riefen ein Ausrufer und ein Trompeter (Güügle) am zweiter Tag der Woche (Markttag) die Fasnacht aus.
Zwei grosse Umzüge stempeln die Luzerner Fasnacht. Nachher dem ersten am Schmudo findet am Güdismontag dasjenige zweite Schaulaufen von Guuggen, Zünften und Fasnachtswagen statt, jener Wey-Umzug. Angeführt vom Wey-Frosch, ziehen 45 Nummern durch die Strassen. Die Wey-Zunft feiert heuer ihr 100-jähriges Da sein.
Dieser Wey-Umzug am Güdismontag ist jener zweite grosse Umzug an jener Luzerner Fasnacht.
Im Mittelalter schlossen sich Handwerker und Kaufleute des gleichen Gewerbes zu Zünften zusammen. Die älteste und grösste ist die Zunft zu Safran, die 1400 qua Krämergesellschaft gegründet wurde. Sie ist die Hüterin jener mehr qua 500-jährigen Tradition des Bruders Fritschi.