Es gibt Zeiten, die wahrnehmen sich Seltenheitswert haben negativ an. 2024 war so ein Jahr. Hinzukommt: Menschen nehmen negative Informationen stärker wahr denn positive.
Manchmal ist es schwergewichtig, all die dunklen News des vergangenen Jahres zu verarbeiten. In jener Ukraine, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten tobten und toben Kriege, die zerstrittene deutsche Bundesregierung zerbrach, in vielen Ländern verwüsteten Jahrhunderthochwasser dasjenige Nation, beim Poster aufwärts den Magdeburger Weihnachtsmarkt starben Menschen und wohnhaft bei Abstürzen von Passagierflugzeugen gab es zahlreiche Todesfälle.
Kosmos dasjenige bleibt im Gedächtnis. Viel vielmehr denn die Milliarden Menschen, die sich tagtäglich glimpflich begegneten. Oder die unzähligen Flugzeuge, die sicher landeten. Oder gleichfalls die guten News, etwa dass die Abholzung im Amazonas zurückging oder Deutschland die Pille-EM im eigenen Nation feierte.
Welches pro dasjenige Weltgeschehen gilt, gilt gleichfalls im Privaten: Negatives bleibt mehr im Kopf denn Positives. Man erinnert sich vielmehr an die eine negative Notiz zur neuen Haarschnitt denn an die vielen positiven Kommentare dazu.
19. zwölfter Monat des Jahres 2024,11:48
Die verzerrende Mächtigkeit des Negativen
„Während uns ein Wort jener Kritik zu vernichten vermag, kann es uns durchaus kaltlassen, wenn uns Leckermäulchen mit Lob übersättigt. Wir sehen dasjenige eine feindselige Gesicht in jener Menge, während uns so manches freundliche Lächeln entgeht“, schreiben jener US-amerikanische Sozialpsychologe Roy Baumeister und jener ebenfalls amerikanische Wissenschaftsjournalist John Tierney in ihrem 2019 erschienenen Buch „Die Mächtigkeit des Schlechten“.
Schon ein einziges stark negatives Erlebnis könne ein lebenslanges Trauma betätigen, ein Pendant dazu im Positiven existiere nicht, schreiben die beiden. Kosmos dasjenige nennen sie „Negativitätseffekt“ oder „Negativitätsdominanz“, im Englischen „Negativity systematischer Fehler“.
Baumeister und Tierney bezeichnen dasjenige Phänomen in ihrem Buch gleichfalls denn „verzerrende Mächtigkeit des Negativen“ und charakterisieren es denn „menschliche Neigungswinkel, sich von negativen Ereignissen und Emotionen stärker lenken zu lassen denn von positiven“.
Die Psychologen Lucas LaFreniere und Michelle Newman zeigten 2020 in einer Studie, dass die Menge jener negativen Emotionen in Menschen in jener Regel unverhältnismäßig hoch ist. Mehr denn 90 von Hundert jener Sorgen, die sich Menschen täglich zeugen, seien völlig nutzlos – denn die Probleme, um die sie umwälzen, träten niemals ein.
Evolution denn Ursache?
Seine Ursache scheint jener Negativitätseffekt in jener Evolution zu nach sich ziehen – denn früher hatte er verdongeln Zweck: Vor Tausenden von Jahren war er überlebenswichtig, weil es pro die Menschen früher hochgradig relevant, sich zu mitbekommen, welche Früchte schwergewichtig verdaulich oder sogar giftig waren, wo Bären hausten oder Raubtiere aufwärts Jagen gingen. Jener Hauptaugenmerk aufwärts sie Gefahren hat früher ergo Leben gerettet.
Heute gilt dasjenige zwar gleichfalls noch, zum Beispiel wohnhaft bei erhöhter Vorsicht beim Autofahren, weil man die Geschichten jener Horrorunfälle kennt. Jener Folge ist jedoch gleichfalls eine große Gefahr: Die Negativitätsdominanz zerstöre den Ruf von Individuen, da sich aufwärts ihre Fehler konzentriert werde, schreiben Baumeister und Tierney. Er führe Unternehmen in die Pleite, wenn Aktionäre gehört nach sich ziehen, es gehe diesen schlecht.
Jener Folge fördere zudem Stammesdenken, Rassismus, grundlose Ängste und Zorn zum Beispiel oppositionell Flüchtlingen, weil sich Geschichten oberhalb gefährliche Straftäter unter ihnen vielmehr einschnitzen denn Geschichten oberhalb die Friedvollen. Zudem vergifte die Negativitätsdominanz die politische Öffentlichkeit und sorge dazu, dass Demagogen gewählt werden, da sie sich die Ängste und Sorgen jener Menschen zunutze machten.
02. zwölfter Monat des Jahres 2024,12:26
Mehr Hinblick und tiefere Weiterverarbeitung
Christian Unkelbach ist Sozialpsychologe an jener Uni Köln, jener Negativitätseffekt ist eines seiner Kernthemen. Ihm zufolge geht es in diesem Zusammenhang im Grunde drum, dass negative Informationen im Durchschnitt mehr Hinblick von Menschen bekommen denn positive. Zudem würden sie tiefer verarbeitet und hätten mehr Kraft aufwärts unsrige Entscheidungen.
Denn klassischen Erkläransatz nutzt gleichfalls Unkelbach die Evolution: „Nehmen wir extrem vereinfacht an, Vorfahr A achtet mehr aufwärts negative Informationen denn Vorfahr B. Vorfahr A entdeckt dann dasjenige Raubtier vor Vorfahr B; A entkommt und B wird gefressen.“
Jener vorsichtigere Mensch, jener sich die negativen Informationen oberhalb Gefahren besser einprägt, lebt ergo länger. Damit gibt er sie Herangehensweise gleichfalls oberhalb Gene und Erziehung weiter.
Unkelbachs Forschungsteam hat zudem verdongeln Erklärungsansatz dazu, wie Lernprozesse verstreichen. Negative Informationen seien Abseitsposition jener News viel seltener denn positive, und zudem viel diverser, da es sehr viel mehr Arten gebe, schlecht zu sein, ergo solche, gut zu sein. „Menschen ästimieren mehr aufwärts seltene Informationen – und die höhere Diversität führt zu einer tieferen Weiterverarbeitung“, erklärt Unkelbach.
Praktische Vorteile und fatale Nachteile
Im heutigen Joch könne jener Folge zwar gleichfalls verdongeln Vorteil darstellen -beispielsweise dann, wenn die negative Information, dass Milch schnell schlecht wird, dazu führt, dass man darauf achtet und nie schlechte Milch trinkt.
Doch laut Unkelbach gibt es gleichfalls eine „so gut wie tragische Konsequenz“ dieses quasi nützlichen Effektes. „Menschen erleben die Welt denn rigoros, unfreundlich und negativ. Wenn Sie aufgebraucht negativen Informationen eines Nachrichtentages zusammenfassen, Kriege, Hunger, soziale Probleme und allgemeine Ungerechtigkeit, dann sieht dasjenige Leben finster aus.“
Neben… Unterhaltung und Politik betroffen
Es gebe kaum Bereiche, in denen jener Negativitätseffekt so stark ausgeprägt sei wie beim Medienkonsum, sagt Unkelbach. Dasjenige betreffe nicht nur die News, die von negativen Schlagzeilen eindeutig seien, sondern gleichfalls in Unterhaltungsmedien.
„Da Unterhaltung gleichfalls Differenziertheit bedeutet und negative Informationen diverser sind, sind negative Medieninhalte oft abwechslungsreicher und damit gleichfalls unterhaltsamer“, erklärt jener Sozialpsychologe. „Ein Lichtspiel oberhalb eine glückliche Relation und dasjenige tägliche, normale Leben ist weniger unterhaltsam denn ein Lichtspiel oberhalb eine Trennung und den darin enthaltenen Streit.“
Neben… in jener Politik spiele jener Negativitätseffekt eine Rolle, schließlich werde sich mehr aufwärts die Fehler von Regierungen und Politikern denn aufwärts deren Errungenschaften konzentriert. So bleibe eine einzige Lüge viel mehr in Wiedererleben denn viele verschiedene wahre Behaupten, sagt Unkelbach. Darunter leide die Unversehrtheit jener Volksvertreter, woraus Politikverdrossenheit nachsteigen könne.
Positives im Tagebuch festhalten
Doch welches können Menschen gegen sie evolutionäre Prägung tun? Unkelbach zufolge könne „ein aktiver Hauptaugenmerk aufwärts die positiven Erlebnisse im Leben hilfreich sein“. Wenige Menschen schreiben zum Paradebeispiel ein Tagebuch, in dem sie positive Geschichten festhalten.
Zudem müssten Politik und Medien es schaffen, „interessante und abwechslungsreiche positive Inhalte zu generieren“, meint Unkelbach. „Gewiss liegt es gleichfalls jener Verantwortung jener Medien, Missstände und Probleme aufzuzeigen.“
Es könne schon helfen zu wissen, dass Medien und Politik immer verdongeln Hauptaugenmerk aufwärts Probleme und Negatives nach sich ziehen und die Welt im Zuge dessen nicht immer gut repräsentiert wird, meint er. Vielleicht könne ergo schon dasjenige bloße Wissen um den Negativitätseffekt helfen, sich von ebendiesem nicht runterziehen zu lassen.
Dasjenige ratifizieren gleichfalls Baumeister und Tierney in ihrem Buch: „Während wir den Negativitätseffekt durchschauen und uns oberhalb unsrige angeborenen Reaktionen hinwegsetzen, können wir destruktive Warenmuster durchbrechen und positiver – effektiver – in die Zukunft sehen.“ Dasjenige sei jetzt in jener digitalen Welt, „die die Mächtigkeit des Negativen potenziert“, wichtiger denn je. Jener rationale Teil unseres Hirns könne in diesem Zusammenhang helfen, sich von jener aus jener Zeit gefallenen Zentrierung aufwärts dasjenige Negative loszusagen und sich stattdessen Positivem zuzuwenden.
DPA
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