Dass die Regierung die Dossier Nagorni Karabach geschlossen hat, können die Menschen im Grenzdorf Kiranz nicht verstehen. Die Verbundenheit mit dem Nationalstaat war Teil ihrer Identität.
Die Strasse führt zum Ort Kiranz, wie dies Ortszeichen in armenischer Schriftsystem andeutet.
Kiranz liegt idyllisch, eingerahmt von grünen Zurück holen. Etwa 360 Menschen leben in dem kleine Stadt im Nordosten Armeniens, in traditionellen Steinhäusern und landwirtschaftlichen Gehöften. Die Landschaft hier wirkt so gut wie mystisch. spezifisches Gewicht Laubwälder, vor allem Eichen und Eintragen, sanfte Hügel und teilweise steile Berghänge rahmen dies Tal ein, an dessen Hang Kiranz liegt. Zwischen den Bäumen erheben sich gelegentlich schroffe Felsformationen. Georgien ist nur gut zwanzig Kilometer fern. Aserbaidschan seit dieser Zeit neuestem nur noch ein paar hundert Meter. Dies verfeindete Nationalstaat ist in den letzten Monaten z. Hd. viele Einwohner gefährlich nah gerückt.
«Von hier aus kann man aserbaidschanische Stellungen sehen», sagt Gohar Vardanjan und zeigt uff weisse Punkte in welcher Ferne. Sie erzählt, wie sich dies Leben in Kiranz verändert hat. «Wenn ich aus meinem Haus rauskomme, dann sehe ich die altes Weib Kommandostand, die zu uns gehört hat. Jetzt liegt sie uff aserbaidschanischem Gebiet.»
Gohar Vardanjan arbeitet in welcher Verwaltung von Kiranz.
15 Hektaren, deswegen eine Fläche von etwa 21 Fussballfeldern, verlor Kiranz im vierter Monat des Jahres an Aserbaidschan. Insgesamt hat Armenien etwa 700 Hektaren Nationalstaat an seinen Nachbarn abgetreten. Die Landrückgabe sollte Aserbaidschan dazu schaffen, sich uff verdongeln Friedensvertrag mit Armenien zu einigen. Denn die etwa 1000 Kilometer tief Grenze zwischen den beiden Ländern ist untergeordnet dreissig Jahre nachdem ihrer Entstehung an vielen Stellen fliessend, welcher genaue Verlauf ist nicht geklärt. Sie ist jetzt Teil welcher Friedensverhandlungen, nachdem Aserbaidschan im September 2023 Nagorni Karabach zurückerobert hat. Im kleinen Bergdorf Kiranz zeigt sich: Jener jüngste Krieg wirkt sich uff ganz Armenien aus – solange bis heute.
Selbst die neue Schulhaus sei nun nicht mehr sicher, sagt Vardanjan, die in welcher Verwaltung von Kiranz arbeitet. Sie zeigt uff ein Betongebäude mit rotem Kuppel. «Die Schulhaus liegt jetzt mitten in welcher möglichen Schusslinie.» Nur wenige Meter hinterm Gebäude steht ein Grenzzaun. Weil Erziehungsberechtigte sich sorgen, dass ihre Kinder ins Visier des aserbaidschanischen Militärs geraten könnten, wird zur Grenzseite hin eine drei Meter hohe Wand um die Schulhaus gezogen. Die Anmeldungen kämen noch zögerlich, berichtet Vardanjan im Juli. Zwischen welcher Eröffnung welcher Schulhaus, keine zwei Monate später, wird Premierminister Nikol Paschinjan ungeachtet sagen: «Noch nie war welcher Schulbesuch in Kiranz so sicher wie heute.»
Mitglieder welcher armenischen Polizei sorgen während einer Demonstration z. Hd. Regelmäßigkeit.
Darüber hinaus allem liegt die Muffe
Vardanjan ist sich da nicht so sicher. Sie blickt frustriert uff die Bagger und Betonmischmaschine, die uff dem Terrain im Kaution sind, um Schulhaus und Wand fertigzustellen. Um dem Baulärm zu entkommen, führt sie die Journalistinnen eine steile Strasse hoch Richtung Ortskern, denn ihr ein älterer Mann im Vorbeikommen zuruft: «Erzähl ihnen, wie Paschinjan unser Nationalstaat verkauft hat.» Die Empörung oberhalb die Regierung sitzt tief. Jener Verlust des Landes, welcher Verlust an Vertrauen in die Vorhut – z. Hd. die Menschen in Kiranz bedeutet dies eine Entfremdung vom eigenen Staat. Viele fragen sich, wie es weitergehen soll. Sie leben von welcher Landwirtschaft. Dagegen wo vorher Viehweide und Anbauflächen waren, ist jetzt eine Wand, ein Zaun, Grenzposten oder Aserbaidschan. Mit welcher Regierung in Erewan sind viele unzufrieden. «Wir fühlen hier eine grosse Ungerechtigkeit», sagt Vardanjan.
Sie redet schnell, lacht dieserfalls immer wieder. Zusammen wirkt sie erschöpft, lässt die Schultern leichtgewichtig nachdem vorne hängen, holt tief Luft, denn wolle sie sich mit Schwung aufpumpen. Im Dorfkern angekommen, setzt sie sich uff eine Sparkasse unter einem grossen Baum und blickt uff die umliegenden Berge. Die Verbundenheit mit diesem Nationalstaat ist z. Hd. viele Armenier Teil ihrer Identität. «Dies Leben hier wird nie mehr so sein wie zuvor», erklärt Vardanjan. «Jede Nacht habe ich Muffe, dass sie uns beschiessen.» Gar liegt oberhalb allem die Muffe: Welches, wenn Aserbaidschan, dies militärisch wesentlich stärker ist, noch mehr Nationalstaat einnimmt?
Sie Muffe ist an vielen Grenzorten zu spüren. Die Superiorität des aserbaidschanischen Militärs hat die Region in verdongeln Zustand permanenter Gespanntheit versetzt. Qua Aserbaidschan Nagorni Karabach in einer Blitzoffensive einnahm, wurde dies Trauma von Winkelzug und Vertreibung erneut ins kollektive Gedächtnis welcher Nation eingeschrieben. Darüber hinaus 100 000 Menschen flohen intrinsisch weniger Tage nachdem Armenien. Dass in Nagorni Karabach nun kein einziger Armenier mehr lebt, hat dies Nationalstaat untergeordnet in seinem Selbstverständnis erschüttert, in seiner nationalen Identität. In Nagorni Karabach sahen viele verdongeln Ort des Widerstands und des Überlebens mit Bezug auf äusserer Bedrohungen. Die Region zu verteidigen, galt denn moralisches Erbgut und nationaler Stolz.
Lilit Shahverdyan wollte in Nagorni Karabach denn Journalistin funktionieren.
Denn überall in Nagorni Karabach sind Zeugnisse welcher armenischen Kultur zu finden. Klöster, Friedhöfe, Kirchen, Kreuzsteine – die Armenier lassen dort nicht nur ihre Heimat zurück, sondern untergeordnet ihr christliches Erbgut. Armenien erhob im Jahr 301 denn erstes Nationalstaat dies Christentum zur Staatsreligion. Welches bleibt von diesem Erbgut übrig, nun, da Aserbaidschan die Region kontrolliert? Es gibt immer wieder Hinweise darauf, dass armenische Kulturgüter willentlich zerstört wurden. Schon vor welcher Militäroffensive im September 2023 hat welcher Internationale Gerichtshof Aserbaidschan dazu aufgefordert, Hassreden und die Ungerechtigkeit von Armeniern einzustellen sowie Zerstörungswut und die Verschandelung armenischer Kulturgüter zu verfolgen. Doch Verbesserungen blieben aus.
Gleichwohl insoweit warteten die Erziehungsberechtigte und Grosseltern von Lilit Shahverdyan solange bis zum letzten Moment, solange bis sie aus Nagorni Karabach flohen. «Sie sind welcher Meinung, dass es Menschen schenken sollte, z. Hd. die man kämpft, und wenn aus die Region verlassen, warum sollten dann Soldaten z. Hd. eine leere Stadt sterben?»
Verhandeln oberhalb Frieden
Die 21-Jährige sitzt in einem Kaffeehaus in Armeniens Kapitale Erewan. Sie erzählt von ihrer Kindheit in Nagorni Karabach, vom sorglosen Mühle, umgeben von Freunden und Familie. Ihr Vater besass ein grosses Hotel, ihre Schraubenmutter war Russischlehrerin. «Die Personen denken immer, Krisengebiet sei gleichbedeutend mit Geldnot und Perspektivlosigkeit», erklärt sie. «Dagegen dies Leben in Nagorni Karabach war besser denn dies in vielen Teilen Armeniens.»
Qua Aserbaidschan Nagorni Karabach eingenommen habe, sei ihre Welt stehengeblieben. Lilith war ohne Rest durch zwei teilbar erst nachdem Erewan gezogen, um zu studieren, da wurde ihr die Heimat genommen. «Vielleicht z. Hd. immer», sagt sie und beginnt zu charakterisieren, warum es so schmerzt, dass ihre Heimat nun in aserbaidschanischer Hand ist. Den Duftwolke ihres Gartens, dies Läuten welcher Kirchenglocken, welcher armenische Nagorni-Karabach-Mundart uff den Strassen – sie habe dies Gefühl, verdongeln Teil ihrer Identität verloren zu nach sich ziehen. «meine Wenigkeit frage mich, welches von welcher 2000 Jahre alten armenischen Siedlungsgeschichte in Nagorni Karabach fürderhin noch übrig sein wird», sagt Lilit.
Lilits Familie diskutiert oft darüber, wie es weitergehen soll. Die 21-Jährige sorgt sich am meisten um die menschlichen Verluste, von denen es schon zu viele gab. «meine Wenigkeit bin es leid, zu den Beerdigungen von Freunden zu möglich sein, die in meinem Kerl waren», sagt sie. «Kein Stück Nationalstaat ist mehr wert denn ein Menschenleben.»
Ein Mädchen macht in Kiranz ein Selfie vor einem Gedenkstein, welcher an den Konflikt in Nagorni Karabach erinnert.
Armenien muss nun im Zuge welcher Friedensverhandlungen seine Identität und untergeordnet seine Zukunft neu definieren. So fordert Aserbaidschan wie von Armenien, seine Verfassung zu ändern, um eine Wortlaut zu streichen, die andeutet, dass Nagorni Karabach Teil Armeniens sein sollte. Gleichwohl dies Verhältnis zu den Nachbarstaaten hat sich durch den Konflikt verändert. Russland etwa hat sein Schutzversprechen nicht eingelöst. Seine «Friedenstruppen» sahen tatenlos zu, denn Aserbaidschan Nagorni Karabach vollwertig einnahm. Erewan wendet sich insoweit verstärkt anderen Partnern zu, kauft etwa Rüstungsgüter in Französische Republik und Indien.
Von welcher armenischen Regierung fühlt sie sich ungeachtet verraten, denn die habe «die Dossier Nagorni Karabach geschlossen». Dass im Kontext den Friedensverhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan nicht einmal oberhalb dies Recht uff Rückkehr in die Heimat diskutiert wird, ist z. Hd. sie nicht tolerabel. Statt im grossen Haus mit Grünanlage leben sie nun zu sechst in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Erewan. Wirklich wollte Lilit nachdem ihrem Studium nachdem Nagorni Karabach zurück, um dort denn Journalistin zu funktionieren. Stattdessen wird sie dies Nationalstaat wenige Wochen nachdem dem Interview verlassen – z. Hd. ein Master-Sendung an welcher renommierten Universität Sciences Po in Paris.
Gleichwohl Gohar Vardanjan überlegt, aus Kiranz wegzugehen. Sie wirkt resigniert, hat mittlerweile eineinhalb Zahlungsfrist aufschieben davon erzählt, wie sich welcher Konflikt mit Aserbaidschan uff ihr kleine Stadt auswirkt. Ihr fällt es sichtlich schwergewichtig, optimistisch zu bleiben. «Wenn ich sage, dass wir dies Nationalstaat zurückwollen, dann werden die zerstörten Häuser, die gefällten Bäume trotzdem nicht mühelos wieder dastehen. meine Wenigkeit wünsche mir Frieden», sagt sie zum Finale des Gesprächs. «Und dass niemand wahrnehmen muss, welches wir hier wahrnehmen.» Noch weiss sie nicht, dass die Landabtretungen nicht zu einer Einigung mit Aserbaidschan beigetragen nach sich ziehen. Monate später verhandeln die beiden Länder noch immer oberhalb Frieden.
Sicht uff die Strasse, die zur Grenzstadt Kiranz führt.
Ein Versteckspiel aus welcher «»