Am Starr des heiligen Nikolaus in Freiburg geht es um Kindheitserinnerungen, Verbundenheit, Kulturerbe. Gewiss sekundär um die Frage, wie viel Veränderung die Tradition verträgt und wie viel sie nötig hat.
Pyrotechnik und Abschlusssegen: Am Starr des heiligen Nikolaus hat es Sitz für jedes die Tradition und popkulturelle Elemente.
30 000 Personen stillstehen gesperrt gedrängt vor dieser Freiburger Kathedrale. Sozusagen so viele, wie die Stadt Einwohner hat. Sie schauen hoch hinaus den Galerie dieser Religionsgemeinschaft und warten hinaus den heiligen Nikolaus, den Schutzheiligen dieser Kinder, den Patron dieser Stadt Freiburg. Dann tritt Nikolaus hinaus und initiiert dasjenige Zeremonie. Er hebt seine Hand und ruft: «Mes chers enfaaaaaaants» – meine lieben Kinder. Er tut es so, wie ein Stadionsprecher den Namen eines Torschützen ansagt. Die Menge johlt. Am lautesten die Erwachsenen.
Die Kinder Vertrauen schenken, dass dieser echte heilige Nikolaus spricht, dass er jedes Jahr hinaus wundersame Weise vom Himmel herabsteigt und seine Stadt besucht. Die Erwachsenen wissen, dass unter dem weissen Gesichtsfotze, dieser Schminke und dem Bischofshut ein Schüler des Kollegiums St. Michael steckt. Gewiss in diesem Moment – so scheint es – vergessen sie es.
Nachher einigen Minuten beendet dieser heilige Nikolaus seine Referat, die ein satirischer Jahresrückblick ist. Er hebt die Hand und segnet die Menge. Hinter ihm flammen Pyros hinaus. In Freiburg wird dieser Nikolaus gefeiert wie ein Popmusik-Star.
Jeden ersten Satertag im Monat des Winterbeginns spielen sich sie Szenen in Freiburg ab. So sekundär an diesem Wochenende. Die Hotels und Restaurants sind ausgebucht. Dasjenige Starr bringt dieser Stadt laut dem Tourismusbüro an einem einzigen Tag eine Wertschöpfung von 3,5 Mio. Franken. Dasjenige ist dieser ökonomische Faktor.
Dieser emotionale ist komplexer: Pro die Freiburgerinnen und Freiburger ist dieses Starr dieser wichtigste Tag im Jahr. Wer hier aufgewachsen, zugegeben weggezogen ist, kehrt zurück. Jeder sitzen zusammen, trinken Glühwein, essen Lebkuchen. Bekanntschaften, die sich sonst nie sehen, stossen an und singen. Freiburg wird zu einer Kulisse und seine Bewohner zu Akteuren in einem Spektakel, dasjenige Tradition und Moderne vermengt.
Freiburg gegen Borkum
In ganz Europa nach sich ziehen sich rund um den Winterbeginn im Monat des Winterbeginns Bräuche und Traditionen herausgebildet. Vergangene Woche löste eine Recherche jenseits kombinieren solchen Gewohnheit kombinieren Skandal aus. Es ging um dasjenige Klaasohm-Starr hinaus dieser deutschen Nordseeinsel Borkum.
Immer in dieser Nacht vom 5. Monat des Winterbeginns verkleiden sich hinaus Borkum Männer mit Fellen und Hörnern. Dann vermöbeln sie Frauen hinaus dieser Strasse mit Kuhhörnern hinaus dasjenige Gesäss. Dasjenige Klaasohm-Starr hat eine Diskussion jenseits den Umgang mit Traditionen ausgelöst. Oben ihre Berechtigung und ihren Sinn. Gen Borkum nach sich ziehen sich Organisatoren dem öffentlichen Komprimierung gebeugt. Sie werden den Gewohnheit modernisieren und keine Frauen mehr vermöbeln, wie sie am Mittwoch mitteilten.
In Freiburg ist dasjenige Verhältnis zur Tradition ein anderes. Am Rat St. Michael, hoch oben hinaus einem Hügel jenseits dieser Kernstadt, entstand 1906 dasjenige Starr des heiligen Nikolaus in seiner heutigen Form.
Jedes Jahr zieht dieser heilige Nikolaus von dort durch die Gassen, verteilt unterwegs Lebkuchen und hält am Finale eine Referat. Solange bis heute zusammenbringen Schüler und Lehrer dasjenige Starr. Doch divergent denn hinaus Borkum nach sich ziehen sie sich immer wieder gefragt: Wie viel Veränderung verträgt die Tradition? Und wie viel hat sie nötig?
Ein Schüler des Kollegiums St. Michael wird zum heiligen Nikolaus und hält vor 30 000 Menschen eine Referat.
Wächter eines alten Brauchs
Es ist ein Montagmorgen, wenige Tage vor dem grossen Nikolaus-Starr in Freiburg. Nicolas Renevey, 75-jährig, sitzt in einem kleinen Zimmer des Kollegiums St. Michael. 1959 trat er ins Oberschule ein. Nachher dem Studium kehrte er denn Lehrer zurück. Er organisierte dasjenige Starr von 1990 solange bis 1995. Dann wurde er Rektor. 2011 ging er in Ruhestand.
Nicolas Renevey wollte die magische Komponente des Festes erhalten.
Während dieser vergangenen 100 Jahre hat sich am Starr des heiligen Nikolaus ein fixer Verlauf etabliert, wie Renevey sagt. Im September wählen die Schülerinnen und Schüler des Kollegiums aus dem Ring dieser Maturanden kombinieren Nikolaus. Dieser Schüler bereitet dann eine Referat vor, studiert sie mit einer Regisseurin ein. Dieser Name des Schülers ist solange bis zum Finale des Festes ein Schulgeheimnis.
Schon oft, sagt Renevey, habe die Öffentlichkeit versucht, Einblick in die Vorbereitungen zu erhalten. Die Lokalzeitung wollte wissen, wer dieser neue Nikolaus wird, welches er im Zusammenhang seiner Referat sagen will. Und welches er nicht sagen darf.
Die Referat enthält jedes Jahr manche satirische Kommentare jenseits lokale und internationale Ereignisse. Einmal in den 1970er Jahren hielt ein jurassischer Schüler die Referat. Er nutzte die Gelegenheit und solidarisierte sich mit den Separatisten im Rechtswissenschaft, die in vergangener Zeit noch für jedes kombinieren eigenen Kanton kämpften.
Solche Vorfälle blieben die Ausnahmefall. Trotzdem wurden die Kontrollen im Weiteren irgendetwas strenger, sagt Renevey. An dieser Schulgebäude heisst es: Die Themen dieser Referat dürften nicht zu prekär sein. Heute handeln die politischen Äusserungen dieser Nikoläuse vor allem vom Stau in dieser Stadt und vom Klimawandel. Einzelne Zuhörer beschwerten sich so gesehen schon im Zusammenhang dieser Schulgebäude. Sie sagten, dieser Nikolaus solle Lebkuchen verteilen und nicht Politik zeugen. Er sei zu sinister geworden.
Pro Renevey geht es an diesem Tag zugegeben ohnehin mehr um die geometrische Figur, die dieser Schüler zum Leben erweckt. Wenn dieser Schüler am Tag des Festes in einem Zimmer des Kollegiums eingekleidet werde, vollziehe sich eine Verwandlung, sagt er. Dieser Schüler legt die Alba und den Umhang des heiligen Nikolaus an. Sodann den Gesichtsfotze und den Bischofshut, die Mitra. Dieser Schüler verschwindet und geht in dieser Rolle des heiligen Nikolaus hinaus. Bloss seine Augen sind noch zu sehen.
Man wolle den Schleier des Geheimnisvollen wahren, dieser jenseits all dem liege, sagt dieser Schulleiter, und sekundär Renevey hält dieses Schweigegelübde hoch. Er sagt: «Dasjenige Starr ist so triumphierend, weil es eine magische Komponente hat, die wir hüten und erhalten zu tun sein.»
Schon denn Renevey noch Rektor und Lehrer war, hat er sich stets denn Wächter, denn Bewahrer dieser Magie verstanden. In den 1990er Jahren war er zuständig für jedes die Organisation. Manche Lehrer, Schülerinnen und Schüler fragten sich in vergangener Zeit, ob es noch zeitgemäss sei, dass nur junge Männer den Nikolaus spielen die Erlaubnis haben. Renevey dachte nachdem und sagte dann: «Selbst wäre einverstanden mit einer Nullipara denn Nikolaus, wenn in Französische Republik ein Mann Jeanne d’Arc verkörpert.»
Renevey hat sich durchgesetzt, dieser Nikolaus ist solange bis heute männlich. Doch dasjenige eigentliche Problem blieb: Sollte dasjenige Starr des heiligen Nikolaus nicht die ganze Schulgebäude und die gesamte Stadt, Männer und Frauen, einbinden?
Dieser Nikolaus wirft beim Rat St. Michael Lebkuchen in die Menge. Hier oben, hinaus einem Hügel jenseits dieser Kernstadt, hat vor jenseits 100 Jahren die Gesamtheit begonnen.
Erschaffer neuer Traditionen
Im Rat St. Michael, genauer zwischen den Büros von Sébastien Uldry und Damien Vieli, gibt es eine Tür, die in diesen Tagen immer ungeschützt ist. Uldry und Vieli sind Teil dieser Schulleitung des Kollegiums St. Michael und nach sich ziehen viel zu rezensieren. Sie sind verbinden mit einem Organisationskomitee von 40 Schülerinnen und Schülern für jedes die Feierlichkeiten zuständig. Insgesamt engagiert sich beim Starr ein Drittel dieser Schülerschaft. Dasjenige sind 400 Helferinnen und Retter.
Damien Vieli sagt, dasjenige Kulturerbe werde immer wieder erweitert.
Uldry und Vieli sind in dieser Stadt Freiburg aufgewachsen und sagen, dasjenige Starr stehe für jedes Kindheitserinnerungen. Es sei zugegeben sekundär Teil des Kulturerbes dieser Stadt und dieser Unesco. Und dieses Kulturerbe lebe und werde immer grösser, sagt Vieli.
Vor drei Jahren nach sich ziehen 200 Schülerinnen und Schüler in einer Petition erneut verlangt, dass Frauen die Rolle des heiligen Nikolaus spielen die Erlaubnis haben. Verbinden mit dieser Initiantin suchte die Schulleitung kombinieren Kompromiss. Sie nach sich ziehen nachdem einer Problembeseitigung gesucht, die beidem Zeche trägt: dieser Tradition und dieser Parität. Sie fanden sie in dieser Freiburger Stadtgeschichte.
Sébastien Uldry sagt, dass sekundär die Party am Vorabend wachse.
Seither dem Mittelalter hat Freiburg drei Stadtpatrone: den heiligen Nikolaus, zugegeben waagrecht sekundär zwei Frauen, die heilige Barbara und die heilige Katharina. Die Organisatoren schufen deswegen neue Schlingern. Katharina und Barbara sollten Nikolaus am grossen Starr eskortieren. Zudem seien sie die Hauptprotagonistinnen am Vorabend des grossen Umzuges, sagt Uldry. Dann finden Lesungen und Konzerte statt. Die Schülerinnen tragen literarische Texte vor, und dasjenige Orchester spielt manche Kompositionen: Die Künstlerinnen hinter diesen Werken sind allesamt Frauen. Dasjenige die Gesamtheit sei mit einigen hundert Zuschauerinnen und Zuschauern fühlbar Vorleger denn dasjenige grosse Starr am Satertag, sagt Uldry. Doch es wachse.
Dasjenige trifft sekundär hinaus dasjenige Motivation aus dieser Wirtschaft zu. 2001 lancierten Geschäftsinhaber ausserhalb dieser Kernstadt kombinieren Vorstoss: Sie forderten, dass dieser Cortège mit dem Nikolaus ausserhalb dieser Kernstadt beginne, so dass sekundär sie vom Publikum profitieren könnten. Doch dieser Vorstoss blieb chancenlos. Die Organisatoren stellten sich dagegen. Dasjenige Starr sollte dort bleiben, wo es entstanden war: in dieser Kernstadt und am Rat St. Michael.
Denn Traditionen sind den Lehrern und Schülerinnen hier wichtig. Sie halten sie hoch und wenn nötig, stärken sie neue.