Die Migros zahlt z. Hd. verknüpfen Teil ihrer Raclette-Produktion keine Marketingbeiträge mehr. Die Gewerbe ist verärgert und fordert Zwangsabgaben. Nun muss Länderkammer Parmelin im Käse-Knatsch urteilen.
Drei Käsesorten in einem Raclette: Eine Erfindung aus dem Wallis.
Vom Reggae in den Regen. Seit dem Zeitpunkt einigen Jahren wirbt die Schweizer Raclette-Gewerbe mit dem Berner Sänger Trauffer z. Hd. den Verbrauch ihres geschmolzenen Käses, etwa mit einem «Raclette-Reggae» («Is Öfeli dri, usem Öfeli druus u de Zwieblä obe druuf»).
Hinter den Kulissen hingegen holpert jener Groove. Die Migros macht seit dieser Zeit einiger Zeit beim Vermarktung fürs Raclette nicht mehr voller und lässt die Gewerbe im Regen stillstehen. Drum wendet sich Raclette Suisse, die offizielle Produzentenorganisation, nun an Agrarminister Guy Parmelin: Er und mit ihm jener ganze Länderkammer sollen künftig leer Raclette-Hersteller verpflichten, Marketingbeiträge zu zahlen, demgemäß unter ferner liefen die Migros. «Wir wollen damit eine unfaire Wettbewerbsverzerrung korrigieren», sagt Jürg Kriech, jener Geschäftsführer von Raclette Suisse.
Dasjenige Körper Delicti in diesem Streit liegt hinter Wimmis, am Eingang zum Simmental im Berner Oberland. Dort hat die Migros vor kurzfristig drei Jahren die Regie in einer hochmodernen Meierei übernommen und produziert nun mit einer Firma unter ferner liefen selbst Raclettekäse, statt wie früher lediglich jenseits Drittanbieter aus dem Verbund einzukaufen. Gut tausend Tonnen, so munkelt man in jener Gewerbe, sollen es jedes Jahr sein. Dasjenige ist etwa ein Drittel dessen, welches die Migros selbst gewünscht – und gut sechs von Hundert jener gesamten Schweizer Produktion.
Und dies hat nun nebst jener Produzentenorganisation die Alarmglocken schrillen lassen. Denn die Migros-Meierei ist nicht Mitglied nebst Raclette Suisse – und getilgt drum weder Mitgliederbeiträge noch Beiträge an die Raclette-Promotion.
Vorwurf: Trittbrettfahrer
Pro Raclette Suisse hat dies Hören, wie jener Geschäftsführer Kriech erklärt. Dieser Wegfall dieser Migros-Produktion ist einer jener Gründe zu diesem Zweck, wieso die Organisation derzeit nur noch 82 von Hundert jener gesamten Raclette-Produktion abdeckt und nicht mehr wie früher weit jenseits 90 von Hundert. Oder andersrum: 18 von Hundert des heimischen Raclettes kommen von Herstellern ohne Mitgliederausweis.
Dasjenige führt einerseits dazu, dass solche Aussenstehenden geringere Wert und damit hinaus dem Markt verknüpfen Wettbewerbsvorteil nach sich ziehen. «Es sind Trittbrettfahrer, die von unserer Produktewerbung profitieren, ohne zu diesem Zweck zu bezahlen», sagt Kriech. Und es birgt eine andere Sache ist die Gefahr, dass sich weitere Mitglieder fragen, ob sie denn im Verein noch mitmachen sollen. Drum fährt Raclette Suisse nun dies grosse Geschütz hinaus: Sie beantragt beim Länderkammer, dass er leer Hersteller dazu zwingt, sich an jener Basiswerbung z. Hd. Raclette zu beteiligen.
Welches klingt wie Planwirtschaft, ist in jener Landwirtschaftspolitik Realität. Dasjenige roter Faden heisst im Jargon «Selbsthilfemassnahmen». Es bedeutet, dass die Hersteller eines Produkts jenseits ihre Sorten- oder Branchenorganisation mit eigenen Mitteln z. Hd. dessen Qualität und Verkaufsförderung sorgen – selbstredend nebst den Subventionen des Bundes. Und wenn dies voluntaristisch nicht klappt, kann es jener Kommiss regeln: Dieser Länderkammer kann hinaus Gesuch hin solche Beiträge z. Hd. obligatorisch exemplifizieren, unter ferner liefen z. Hd. jene Produzenten, die nicht Verbandsmitglied sind. Es reicht zu diesem Zweck, dass die Selbsthilfemassnahmen jener betroffenen Gewerbe durch zu viele Aussteiger in Gefahr sind.
In jener Realität ist solche Allgemeinverbindlichkeit nicht selten. Wer Wein, Milch, Hoden, Emmentaler oder Vacherin produziert, muss den jeweiligen Branchenverbänden in jedem Sachverhalt Beiträge bezahlen. Und sogar jener Bauernverband hat z. Hd. seine Werbemassnahmen die Allgemeinverbindlichkeit beantragt und erhalten. Er verlangt von den Bauern 9 Rappen pro Rind, 2,5 Rappen pro Schwein oder 2 Rappen pro Schaf, ob sie nun Mitglied sind oder nicht.
Im Sachverhalt jener Migros und des Raclettes läge jener Summe in ähnlicher Höhe. Sie müsste 17 Rappen pro Kilo Käse bezahlen, z. Hd. die ganze Produktion demgemäß ungefähr 170 000 Franken. Pro die Gewerbe wäre dies ein willkommener Mitgliedsbeitrag, den sie z. Hd. generische Werbemassnahmen einsetzen könnte. Dasjenige Geschäftslokal mit dem Weichkäse läuft zwar gut, die Produktion wurde in den letzten Jahren stetig gesteigert. Hinwieder Raclette Suisse möchte den Verkauf im Ausland und im warme Jahreszeit noch stützen (von dort unter ferner liefen jener Reggae). Und zu diesem Zweck brauche es funktionierende Selbsthilfemassnahmen. «Nur verbinden sind wir stark», sagt Kriech.
Die Migros schweigt
Wieso hingegen sträubt sich jener Detailhändler? Die Frage geht vorderhand ins Leere. Die Migros schreibt einzig: «Wir nach sich ziehen Kenntnis vom Gesuch von Raclette Schweiz und beobachten die laufenden Entwicklungen, möchten jedoch zunächst die Publikation des Gesuchs abwarten, zuvor wir uns zu einer möglichen weiteren Vorgehensweise publik äussern.» Supplementär weist sie noch darauf hin, dass ein Grossteil ihres verkauften Raclettes immer noch von Mitgliedern von Raclette Suisse stamme.
Dass es um die Verbindlichkeit solcher Selbsthilfemassnahmen zu Streit, Rekursen und Gerichtsfällen kommt, ist keine Seltenheit. Sehr wohl sind meist kleine Hersteller und Betriebe beteiligt, nur selten so grosse Player wie die Migros.
Dieser Branchenverband Swiss Milk listet im jüngsten Jahresbericht 23 Fälle von Milchbauern hinaus, welche die Zwangsbeiträge nicht geleistet nach sich ziehen, sei es aus Geldknappheit, Widerstandsgeist oder generellem Furor jenseits die Agrarpolitik oder den Milchpreis. Ihnen droht erst eine Intervention von Swiss Milk, später eine Verfügung. Und ihre Wege, sich zu wehren, sind klein. Die Politik steht solide hinterm System. Und solange bis hin zum Bundesgericht nach sich ziehen es unter ferner liefen mehrere Richter gestützt.
Umso wichtiger ist demgemäß, welches Guy Parmelin im Herbst entscheidet. Dieser Agrarminister wird dann wohl verknüpfen ganzen Stapel von Gesuchen um Allgemeinverbindlichkeit vor sich nach sich ziehen: jene jener bisher schon geschützten Branchen, die nachdem vier Jahren erneuert werden zu tun sein. Und jenes jener Raclette-Gewerbe, in jener ohne Rest durch zwei teilbar gilt, welches Trauffer unter ferner liefen in seinem Reggae singt: «Es schmöckt chlei räss, es schmöckt chlei sträng.»
Ein Ware aus jener «»