Im gleichen Sinne ich begann zu meiner Unizeit, mich meinen Wurzeln zu nähern. In Politikwissenschaftseminaren befasste ich mich erstmals mit jener Vergangenheit und Politik jener UdSSR und ihrer Satellitenstaaten, von denen Polen einer gewesen war. Mir fiel zum ersten Mal uff, wie wenig ich droben die Vergangenheit meiner Herkunft wusste. Selbst schrieb meine Bachelor-Arbeit droben polnische Politik, pro die ich mich durch polnische Texte und Filmaufnahmen wühlte. Vieles verstand ich nicht. Selbst nahm die Challenge an.
Mittlerweile gehört dies Polnische zu meinem Joch. Selbst lese News zwischen jener »Gazeta Wyborcza« oder amüsiere mich droben Parodien polnischer Tanten uff Instagram. Selbst höre polnischen Popmusik und nehme den Kitsch hier in Kauf. Wenn ich mit meiner Schraubenmutter telefoniere, beginne ich dies Gespräch mit »co tam?«, nicht mit »welches gibt’s Neues?«. Selbst fahre wieder mindestens fünfmal im Jahr nachher Polen. Im polnischen Supermarkt diskutiere ich mit anderen Kundinnen darüber, welche Tiefkühl-Piroggen die besten sind. Wenn ich Fehler mache, lächle ich sie weg oder frage ungeschützt, wie dies richtige Wort lautet.
Danai Karalidou plant, in wenigen Wochen nachher Thessaloniki auszuwandern – dorthin, woher ihre Familie kommt. Die Kartons stillstehen schon seit dieser Zeit vierter Monat des Jahres griffbereit.
Ahmet Bekişoğlu will demnächst in die Türkei reisen. Und in Deutschland zusammenführen weiteren Kurdischkurs reservieren. Im Krankenhaus sehe er es denn Vorteil an, wenn er sich mit Patienten verständigen könne, die kein Germanisch sprechen. Und untergeordnet seine Großeltern lauschen ihn inzwischen verschiedene Mal kurdisch sprechen. Es freue sie riesengroß.