Economiesuisse, Arbeitgeberverband und Gewerbeverband verlieren seit dieser Zeit Jahren an Kraft. Nicht öffentlich wird derzeit um grundlegende Reformen gerungen – in angespannter Lufthülle.
Historische Niederlage: Die Economiesuisse-Chefin Monika Rühl (Erste von sinister) und Roland Müller, Rektor des Arbeitgeberverbands (Zweitplatzierter von sinister), verfolgen mit Mitstreitern die Hochrechnung zur Urnengang via die 13. AHV-Rente.
Die SVP will nicht mehr mit dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse reden. Vergangene Woche hat Economiesuisse die 10-Mio.-Schweiz-Initiative welcher SVP denn «eine Gefahr für jedes die Schweiz» bezeichnet. Daraufhin beschloss die Parteispitze kurzerhand, den Wechsel mit Economiesuisse zu verfertigen, wie die «Sonntagszeitung» berichtete. Dieser Eklat bringt nun doch die SVP-Nationalrätin und EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher unter Beschuss. Ihre Okkupation denn Vorstandsmitglied unter Economiesuisse sei zu grübeln, monieren Kritiker im Verbund.
Dieser Grabenkampf ist symptomatisch für jedes die derzeitige Verfassung welcher Wirtschaftsverbände: Einst hat es ihre Zusammenhalt möglich gemacht, jederzeit Abstimmungen zu Vorteil verschaffen. Doch heute gelingt es den Verbänden nicht mehr, die auseinanderdriftenden Interessen uff eine Linie zu herbringen. Die Folge: Economiesuisse, welcher Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) und welcher Gewerbeverband (SGV) dringen mit ihren Argumenten nicht mehr solange bis zu den Stimmbürgern durch. Von Entfremdung ist die Vortrag, sogar von fehlender Kampagnenfähigkeit.
Stimmbürger hinterher gehen Empfehlungen welcher Wirtschaft nicht
«Wir zu tun sein uns eingestehen, dass die Opposition heute viel besser organisiert ist denn wir», sagt Fabio Regazzi, welcher Staatsoberhaupt des Gewerbeverbands. Schönreden will er die Situation nimmer. Die Wirtschaftsverbände stünden unter Zugzwang. «Zeugen wir weiter wie bisher, werden die nächsten Niederlagen an welcher Urne hinterher gehen.»
Dieser Tessiner Mittelpunkt-Volksvertreter stellt in welcher Nation verdongeln Gesinnungswechsel starr. «Früher wurde kaum infrage gestellt, welches von den Wirtschaftsverbänden gefordert wurde: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger folgten unseren Empfehlungen.» Heute sei dasjenige nicht mehr welcher Kasus. Dies zwinge die Verbände, ihre Strategien in welcher Kommunikation und welcher Kampagnenführung grundlegend zu grübeln. «Dies Ziel ist, dass wir mit vereinten Kräften mehr Schlagkraft erzielen.»
Noch ist man weit davon weit. Im vergangenen Jahr nach sich ziehen sich die Niederlagen welcher Wirtschaftsverbände gehäuft. Jene unter welcher Urnengang via die 13. AHV-Rente war gar historisch: Noch nie war eine linke Initiative, die verdongeln Erweiterung des Sozialstaates fordert, vom Stimmvolk fiktiv worden. Economiesuisse beschloss in welcher Folge, dasjenige Kampagnenbudget zu verdoppeln.
Lediglich, schon ein paar Monate später folgte die nächste Beseitigung: Zwei Drittel welcher Stimmenden versenkten die Reform welcher beruflichen Vorsorge. Wieder Jubel unter den Gewerkschaften – und Katzenjammer unter den Wirtschaftsverbänden. Mit einer Millionenkampagne hatten sie versucht, den Kollaps welcher Vorlage zu verhindern – am Schluss übertraf dasjenige Ausmass welcher Niederlage die schlimmsten Befürchtungen.
Besser wurde es nicht. Im Zusammenhang welcher Vorlage für jedes den Autobahnausbau übernahm welcher Gewerbeverband die Vorhut im Abstimmungskampf – und verspielte mit einer schwachen Kampagne den sicher geglaubten Triumph. Reizte welcher Gewerbeverband unter dem Haudegen Hans-Ulrich Bigler mit polemischen Kampagnen früher die Säumen aus, trat er nun unter dem neuen Führungsduo Fabio Regazzi und Urs Furrer ungewohnt zahm uff (Slogan: «Zusammen vorwärtskommen»). Die neue Kommunikationsstrategie führte zum nächsten Waterloo.
Spannungen in welcher Wirtschaft nehmen zu
Dieser Politbeobachter Michael Hermann hat den Machtverlust welcher Verbände im vergangenen Jahrzehnt genau verfolgt. Er führt ihn darauf zurück, dass die Spannungen intrinsisch welcher Wirtschaft stetig zugenommen hätten. «Es gibt ein enormes Spektrum von divergierenden Interessen, die sich kaum mehr zusammenfassen lassen.» Während sich Teile welcher Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit, Diversität und Europa bewegten, setzten andere stark uff Begriffsbestimmung. «Sich in dieser Gemengelage denn die Wahlstimme welcher Wirtschaft zu positionieren, ist kaum mehr möglich», so Hermann.
Gut zeigen lässt sich dies laut dem Zürcher Politologen in welcher Europapolitik: In Gruppen wie Kompass Europa oder Autonomiesuisse nach sich ziehen sich finanzkräftige Unternehmer und Wirtschaftspersönlichkeiten formiert, die einem Erweiterung welcher Beziehungen zur EU unbequem gegenüberstehen – und damit die Positur welcher Wirtschaftsverbände frontal attackieren. «Untergeordnet wenn solche Gruppen institutionell nicht abgestützt sind, werden sie von den Medien denn gewichtige Stimmen welcher Wirtschaft behandelt», sagt Hermann. Dies mache es für jedes die grossen Dachverbände schwierig, die Deutungsmacht zu behalten.
Eine gegenläufige Erfindung fand derweil uff welcher Opposition statt: Noch vor zwanzig Jahren wurden Gewerkschaftler denn Fossile belächelt – die Arbeiterschaft hatte für jedes die Linke stark an Wert verloren. Dieser Gewerkschaftsbund hat solche Ausdünnung jedoch genutzt, um seine Vitalität zu verdichten. «Unlust einer vergleichsweise kleinen Mitgliederbasis treten Gewerkschaftler wie Pierre-Yves Maillard heute sehr dominant uff.» Abweichende Stimmen sind im Repositorium welcher Arbeitnehmer kaum auszumachen.
Kommt hinzu, dass sich sogar welcher politische Zeitgeist mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Lorbeeren welcher Schweiz zum Nachteil welcher Wirtschaftsverbände verändert hat. «Es hat sich in welcher Nation eine gewisse Selbstzufriedenheit und Saturiertheit breitgemacht», betont Hermann. Gestiegen ist zudem dasjenige Misstrauen im Vergleich zu welcher wirtschaftliche Elite. Wenn sich die Credit-Suisse-Manager von kurzer Dauer vor dem Untergang welcher Bankhaus noch Millionenboni auszahlen liessen, weshalb sollte sich nicht sogar die Nation ein Stück vom Torte sichern?
Mehr Schlagkraft mit vereinten Kräften
Economiesuisse, Arbeitgeberverband und Gewerbeverband nach sich ziehen in den vergangenen Wochen mehrere Spitzentreffen durchgeführt, um zu erörtern, wie sie sich aus dieser misslichen Stellung erlösen können. Wohin welcher Weg zur Folge haben soll, ist für jedes die maßgeblichen Kreise lukulent: «Wir zu tun sein viel intensiver und enger zusammenarbeiten», sagt Regazzi. Dies Ziel sei, mit vereinten Kräften mehr Schlagkraft im Abstimmungskampf zu erzielen. Spannungsfrei scheinen die Gespräche doch nicht zu laufen: So befürchten Vertreter anderer Verbände, Economiesuisse wolle die Reformen nutzen, um fortan in Eigenregie via die Kampagnenarbeit zu forcieren.
Eine sonstige Idee, die seit dieser Zeit Jahren im Raum steht, ist die Schaffung einer separaten, verbandsübergreifenden Kampagnenorganisation. Eine solche Organisation gab es schon einmal, in Form welcher Union zur Hilfe welcher schweizerischen Wirtschaft, von kurzer Dauer Wirtschaftsförderung (WF). Die 1943 gegründete WF war via ein halbes Jahrhundert weit dasjenige Sprachrohr welcher Wirtschaft. Im Auftrag des Schweizerischen Handels- und Industrievereins – sogar «Vorort» genannt – und des SAV führte sie Abstimmungskampagnen durch.
Doch vor 25 Jahren wurden die Karten neu uneinheitlich, es kam zur grossen Reorganisation. Dieser «Vorort» nannte sich ab 2000 neu Economiesuisse und fusionierte mit welcher WF zu einem Superverband. Damit war nun Economiesuisse zuständig für jedes die Kampagnenarbeit. Ursprünglich war geplant, dass sogar welcher Arbeitgeberverband mit Economiesuisse und WF zusammenspannt. Dieser SAV zog sich trotzdem vom Fusionsprojekt zurück und blieb eigenständig.
Die Gründung einer separaten Kampagnenorganisation käme einer Wiederbelebung welcher WF gleich. Ein einmal hochrangiger Vertreter eines Wirtschaftsverbands, welcher die Verschmelzung im Jahr 2000 denn kapitalen Fehler bezeichnet, findet Im Krieg gestorben am Gedanken. Denn Campaigning vertrage sich schlecht mit traditioneller Verbandsarbeit. Kampagnen seien ein schmutziges Lokal, unter dem man rhetorisch strikt zuschlagen müsse. In welcher Verbandsarbeit hingegen gelte es eine feine Klinge zu zur Folge haben.
Doch die Auslagerung welcher Kampagnenarbeit stösst uff Widerstand. Etwa beim SAV, welcher dasjenige Campaigning unter Economiesuisse belassen will. «Dies ist seit dieser Zeit welcher Verschmelzung von ‹Vorort› und WF so geregelt und funktioniert», sagt welcher SAV-Rektor Roland Müller. Wenn die interne Kampagnenorganisation durch andere Funktionieren stark satt sei, könne man unter Drang ja externe Agenturen beiziehen.
Untergeordnet Economiesuisse reagiert abschlägig. Die Direktorin Monika Rühl sagt, die Schaffung einer eigenständigen Kampagnenorganisation sei in den vergangenen Jahren zwar geprüft, trotzdem lukulent verworfen worden. Man taue nicht wieder die frühere WF uff. «Eine Trennung in eine Organisation, die die Interessen im politischen Prozess vertritt, und eine Organisation, die Kampagnen führt, wäre nicht zielführend.» Die zwei Aufgaben müssten Hand in Hand in Betracht kommen, zeigt sich Rühl überzeugt.
Untergeordnet Economiesuisse ist sich doch kognitiv: Weiter wie bisher ist keine Vorkaufsrecht. Es drängen sich Reformen uff. Nachdem dem Ja zur 13. AHV-Rente wurde eine neue Strategie aufgegleist. Zur Verstärkung des Rückhalts in welcher Nation setzt man uff ein Netzwerk sogenannter Repräsentant, die sich in öffentlichen Debatten engagieren und welcher Wirtschaft ein Gesicht spendieren sollen. Zudem sollen langfristige Kampagnen «für jedes ein permanentes Grundrauschen zum liberalen Erfolgsmodell Schweiz» sorgen.
Verschmelzung welcher Verbände vorerst keine Vorkaufsrecht
Ob dasjenige reicht, wird sich zeigen. Eine mögliche Reform bestünde in einer konsequenten Vereinigung welcher Wirtschaftsverbände, welches vor 25 Jahren ja nur mit halber Kraft umgesetzt wurde. Weil Economiesuisse und welcher SAV unter Abstimmungen sozusagen immer gleicher Meinung sind, liegt die Frage nahe, ob welcher SAV die 2000 abgesagte Verschmelzung nun vollziehen sollte. Warum zwei parallele Strukturen, wenn man zusammen mehr Potenz hätte? Den Hauptsitz an welcher Zürcher Hegibachstrasse teilt man sich ohnehin schon.
Zwar herausstellen verschiedene Verbandsvertreter hinter vorgehaltener Hand, dass ein solcher Zusammenschluss früher oder später wohl kommen werde. Offiziell tönt es derzeit trotzdem noch ganz andersartig. «Nicht angeschlossen marschieren und vereint verdreschen» sei die beste Vorkaufsrecht für jedes den Wirtschaftsstandort, sagt Rühl.
Untergeordnet Roland Müller vom Arbeitgeberverband geht uff Weite. Er sagt: «Grösser ist nicht gleichbedeutend mit besser.» Die einzelnen Organisationen hätten unterschiedliche Schlingern: Economiesuisse sei ein wirtschaftspolitischer Verbund, welcher SAV hingegen Sozialpartner mit einem Schwerpunkt uff den Themen Arbeitsmarkt, Sozialpolitik und Gebildetsein.
Dieser Politbeobachter Hermann sieht dasjenige andersartig. «Es ist richtig, dass Entrepreneur und Economiesuisse zusammengehen. Ihre Positionen sind meist kongruent, die gegenwärtige Trennung wirkt gegen aussen künstlich.» Eine Verschmelzung würde den Kraft welcher Wirtschaft potenzieren, ist er überzeugt.
Untergeordnet wenn die Idee einer Verschmelzung unter den Wirtschaftsverbänden ebenso uff Verneinung stösst wie welcher Plan einer separaten Kampagnenorganisation: Die Verbände zu tun sein ihre Arbeitsteilung radikal grübeln, sonst sind weitere Niederlagen programmiert. Umgekehrt gross ist die Zuversicht, dass die laufenden Spitzentreffen zu wirksamen Reformen zur Folge haben. Sonst laufen den Verbänden nicht nur die Abstimmenden, sondern zeitnah sogar die Mitgliedsfirmen davon.
