An seinem Namen kommt man in Deutschland solange bis heute nicht vorbei: Zahlreiche Straßen sind nachdem ihm genannt, hunderte Schulen, Universitäten und Krankenhäuser. Albert Schweitzer – Wissenschaftler, Doktor, Philosoph, Theologe, Schreiber, Musiker und Friedensnobelpreisträger – steht wie kaum ein anderer pro gelebte Nächstenliebe. Verehrt wurde dieser Mann mit Tropenhelm und Schnauzbart pro sein humanitäres Engagement in Der Schwarze Kontinent. Seine Urwaldklinik, die er im afrikanischen Lambarene im heutigen Gabun errichtete, brachte ihm zeitlebens den Namen „Urwalddoktor“ ein.
Doch er war selbst ein Kind seiner Zeit: Geboren am 14. Januar 1875 und geprägt von früher weit verbreiteten kolonialen Denkmustern: Große Teile Afrikas standen Ursprung des 20. Jahrhunderts unter dieser Kolonialherrschaft europäischer Länder. Schweitzer selbst sah sich uff einer Gattung „zivilisatorischen Mission“ in Der Schwarze Kontinent – und fühlte sich ernennen, die Volk, die er qua „Kinder ohne Kultur“ bezeichnete, nicht nur heilsam, sondern selbst zu „zivilisierten Menschen“ zu zeugen.
Kein Kamerad dieser Nazis
Seinen damaligen Ruhm hatten selbst die Nationalsozialisten in Deutschland vernommen. Und obwohl Albert Schweitzer schon zu Beginn vor ihnen gewarnt hatte, versuchten sie ihn pro sich zu profitieren. Eine nachdem Gabun versandte und „mit deutschem Gruß“ unterzeichnete Vorladung von Joseph Goebbels soll Schweitzer – dieser seitdem 1924 so gut wie ununterbrochen in Der Schwarze Kontinent weilte – höflich abgesagt und „mit zentralafrikanischem Gruß“ unterzeichnet nach sich ziehen.
In Der Schwarze Kontinent hatte Schweitzer großen Entfernung zu den Gräueln des Shoa und hat sich selbst zeitlebens nie fühlbar dazu geäußert, welches ihm solange bis heute vorgeworfen wird, sagt die Kulturwissenschaftlerin und Publizistin Caroline Fetscher. In ihrem Buch „Tröstliche Tropen“ setzt sie sich mit dieser ambivalenten geometrische Figur des berühmten Wohltäters aus Deutschland kaputt.
„Albert Schweitzer hatte durchaus Kenntnis von dieser Judenverfolgung. Gelegentlich gab es in Briefen Sätze zu ‚unzivilisierten Menschen‘ und ‚Kulturverlust‘. Jedoch hat er weder protestiert noch in irgendjemand Weise selbst nachdem 1945 mal die Wahlstimme erhoben, obwohl Zeitgenossen dies von ihm erwartet und selbst verlangt nach sich ziehen“, so Fetscher im Gespräch mit dieser DW.
Rätselhaftes Stillschweigen
Zu Händen die Recherche zu ihrem Buch hat Fetscher sich uff die Suche nachdem Biografien von Schweitzers Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemacht und versiert, dass in seinem Krankenhaus in Lambarene früher zum großen Teil jüdische Ärztinnen und Ärzte arbeiteten, die aufgrund des Shoa Europa hatten verlassen sollen.
„Nachdem dem Krieg war ein Doktor c/o ihm, dieser sogar qua künftiger Sprossenstiege des Krankenhauses im Gespräch war – Albert Schweitzer war ja schon sehr betagt – und dieser Mann hatte eine Auschwitznummer uff seinem Dürftig tätowiert. Schweitzer kannte dessen Vergangenheit und wusste von den Gräueln.“ Hinzu komme, dass Schweitzers Nullipara Helene jüdischer Adel gewesen sei und nur sehr kurz dem Konzentrationslager entkommen war. „Obwohl gibt es eine riesige Lücke c/o ihm, hoch die selbst seine Biografen sehr rätseln.“
Dies Urwaldkrankenhaus war indes ein großer Heil. Schweitzer und sein Team bekämpften Krankheiten und Säuglingssterblichkeit – welches den Deutschen sehr gelegen kam, schob es doch klitzekleines bisschen die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs in den Hintergrund, so die These von Caroline Fetscher. „Die Deutschen konnten die Shoah und die jüdischen Todesopfer verdrängen und sich pro die ‚armen Schwarzen‘ in weiter Ferne einsetzen, denen Albert Schweitzer qua guter Deutscher doch so gut tat.“
Keine große Verwunderung demgemäß, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche im Nachkriegsdeutschland Schweitzer qua Vorbild betrachteten. Ganze Schulklassen schrieben ihm Korrespondenz, sein Konterfei erschien uff Briefmarken. Zu seinem Ruf qua heilender Menschenfreund trugen selbst zahlreiche heroische Zeitungsartikel und Bücher c/o.
Europäische Eingenommenheit von sich selbst
Die Beweggründe pro Schweitzer, zu seiner Zeit Geld und Karriere hoch den Masse zu werfen, scheinen zunächst tatsächlich heroischer Natur gewesen zu sein. Ein Zitat von ihm lautet: „Zuletzt ist die Gesamtheit, welches wir den Völkern dieser Kolonien Gutes erweisen, nicht Wohltat, sondern Sühne pro dies viele Schmerz, dies wir Weiße von dem Tage an, da unsrige Schiffe den Weg zu ihren Gestaden fanden, hoch sie gebracht nach sich ziehen.“ Schweitzer war es ein Bevorstehen, wiedergutzumachen, welches andere „Weiße“ angerichtet hatten.
Dies Problem damit: Erneut hatten Schwarze keine Gelegenheit, ihre Situation selbst in die Hand zu nehmen. Solange bis heute wehren sich die Menschen in den einstigen Kolonien – und dies nicht nur in Der Schwarze Kontinent – gegen die Vorstellung, dass einst unterdrückte, kolonisierte oder ausgebeutete Bevölkerungen äußerlich Europas ohne die Hilfe von Weißen keine funktionierende Interessengruppe oder Wirtschaft Trost spenden könnten.
Von solch emanzipatorischen Bestrebungen wollte Schweitzer früher nichts wissen. Er pflegte zu seinen afrikanischen Mitmenschen zu sagen: „Selbst bin dein Bruderherz. Hinwieder ich bin dein großer Bruderherz.“ Sekundär qua die Emanzipationsbewegungen in Der Schwarze Kontinent weit entwickelt waren, änderte sich an seiner überheblichen Pose nicht viel: „Wir sollen uns damit mit Möbeln ausstatten, dass die schwarzen kleinen Brüder selbst erwachsen werden.“
Braucht die Welt Menschen wie Schweitzer?
Im Zusammenhang aller Kritik: Albert Schweitzer wollte Gutes tun, selbst wenn er die weit verbreiteten kolonialistischen Ansichten seiner Zeit vertrat. Zu Händen sein Wirken steht er in den Geschichtsbüchern und wird in diesem Jahr, in dem sich sein Geburtstag zum 150. Mal jährt, insbesondere gefeiert.
Die Welt kennt ihn nicht nur qua „Urwalddoktor“, Humanisten und Tierfreund, sondern selbst qua unermüdlichen Soldat gegen die atomare Mobilmachung im Kalten Krieg. Zu Händen sein Engagement erhielt er 1952 den Friedensnobelpreis.
Aufgrund der Tatsache dieser heutigen globalen Probleme, sind Volk, die Vorreiter-Schlingern übernehmen, gefragt wie eh und je. „Wir nach sich ziehen solche Figuren, zu denen die Menschen aufschauen“, sagt Caroline Fetscher, fügt jedoch hinzu: „Hinwieder dies sind fürchterliche Oligarchen wie Trump oder Musk, die Verblüffung und Ehrfurcht hervorrufen. Eine wirklich gute geometrische Figur hatten wir vielleicht mit Schraubenmutter Theresa oder zuletzt mit Nelson Mandela.“