Soziale Medien seien zusammen mit Gesundheitsthemen eine zentrale Informationsquelle, sagte Kathrin Karsay von dieser Universität Wien, die nicht an dieser Studie beteiligt war. Die Algorithmen dort bevorzugten nunmehr vor allem Posts, die vor allem unterhaltsam seien oder emotionalisierten und so zu Händen viel Wechselwirkung sorgten. Dass die Symptome nicht stichhaltig oder überzeichnet dargestellt würden, sei nicht frappierend, ähnliche Befunde gebe es beiläufig zusammen mit anderen Krankheitsbildern wie Tourettesyndrom oder Prostatakrebs.
Verniedlichende Darstellung
»Hinaus TikTok werden ADHS-Betroffene oft qua quirlig, liebenswert und weitestgehend schon unterhaltsam dargestellt – eine ›süße Störung‹, die in kurzen, humorvollen Clips inszeniert wird«, so Karsay. Viele Inhalte zeigten Alltagssituationen und setzten aufwärts unterhaltsame Narrative. »Im Zuge dessen entsteht ein positives, manchmal beiläufig verharmlosendes, romantisierendes Gemälde dieser Krankheit.«