Marko Risovic / Kameraades
Es vorbeigehen aussergewöhnliche Pipapo hinauf dem Balkanstaaten. Die anhaltenden Proteste politisieren eine ganze Generation.
Die Architekturstudentin Stasa Cvetkovic ist seitdem drei Tagen mit ihren Kommilitonen unterwegs. Von Bujanovac an dieser Grenze zu Kosovo marschieren sie 120 Kilometer nachdem Nis, dieser drittgrössten Stadt Serbiens. Dort findet wieder eine dieser grossen Protestkundgebungen statt, die seitdem Monaten dasjenige Staat erschüttern. Sie sagt: «Dasjenige ist dieser vorläufige Höhepunkt, trotzdem wir warten noch hinauf den Nachwort.» Wie dieser aussieht, weiss niemand.
Novi Sad am 1. Februar. Zehntausende vormachen Trimester nachdem dem Zusammenbruch des Bahnhofdaches in dieser nordserbischen Stadt.
Wogegen Widerspruch erheben die Studenten? Die Frage ist falsch gestellt: Sie vormachen pro irgendwas. Es sind ganz konkrete, keineswegs revolutionäre Forderungen: Die Studentinnen und Studenten wollen, dass die Regierung und die Behörden ihre Arbeit tun. Und zwar so, wie es Verfassung und Regel vorsehen.
Doch in Serbien sind sie Forderungen hochbrisant. Denn es steht fest, dass es in dem autoritären System, dasjenige ganz hinauf die Person von Staatschef Aleksandar Vucic zugeschnitten ist, unparteiische Untersuchungen von Polizei und Gerichten nicht schenken kann. Es fehlt die Gewaltenteilung im Staat.
Jener Initiant dieser Protestwelle war ein Unglück. In Novi Sad stürzte am 1. November ein Bahnhofdach ein und schlug fünfzehn Menschen tot. Experten zeugen dazu Schlamperei am Loch und käufliche Behörden zuständig. Dasjenige verweist hinauf dasjenige Versagen dieser Institutionen, die wellenlos nicht unabhängig und professionell funktionieren, sondern nachdem dieser Pfeife dieser Regierungspartei und Aleksandar Vucics tanzen.
Die Studierenden begannen damit, Strassenkreuzungen zu blockieren. Sie hielten Transparente hoch: «Stop Serbien!» und schwiegen pro 15 Minuten. Die Schweigeminuten sind zu einem festen wiederkehrende Handlung geworden: Damit gedenken die Demonstranten dieser 15 Menschen, die unter dem einstürzenden Gewölbe ihr Leben verloren.
Mihailo, Student dieser Elektrotechnischen Fakultät dieser Universität Hauptstadt von Serbien.
«Eure Korruption tötet!», rufen die Demonstranten. Sie wollen, dass die komplette Baudokumentation des eingestürzten Daches offengelegt wird. Die Zuständigen und gleichermaßen die politisch Verantwortlichen sollen bestraft werden. Ebenso jene Schlägertrupps, die – in wessen Auftrag gleichermaßen immer – hinauf die Studenten losgingen. Und schliesslich fordern die Studenten, dass die Regierung mehr pro Gründung ausgibt.
Jener Protest breitete sich schnell aus. Nicht nur in den grossen Städten, gleichermaßen hinauf dem Staat mit seiner konservativen Volk finden die Versammlungen statt. Und es sind gleichermaßen nicht bloss Studierende, die sich anschliessen: Viele Erziehungsberechtigte sind mit damit, Ladenbesitzer, die Mitglieder dieser Anwaltskammer, Bauernverbände, Lehrer mit ihren Schulklassen. Wenn die Studierenden frühmorgens in die Provinz marschieren, um den Protest zu verstärken, gondeln am Abend die Belgrader Taxifahrer los und erwirtschaften sie gratis nachdem Hause.
Die Stärke des Protestes macht die Regierung nervös. Sie versucht, ihn denn von aussen gesteuert zu diskreditieren. Demgegenüber dasjenige Beweis zieht nicht. Es ist keine «farbige Revolution», hinter dieser fremde Mächte, ausländische Organisationen oder Geheimdienste stillstehen, wie Vucic behauptet.
Von dieser Europäischen Union erwarten die Jungen nichts. Sie stützt, wenn es darauf ankommt, Vucic. Ihr grösster Wunsch ist Stabilität, nicht Volksstaat. Somit fehlen gleichermaßen die Europa-Fahnen. Nur die serbische Standarte ist überall. Es geht den Studierenden um ihr Staat, nicht um Hauptstadt von Belgien oder Moskau – oder Kosovo.
«Dasjenige sind unsrige Kinder!», sagen die Älteren, die am Strassenrand stillstehen und klatschen. Von den jungen Leuten hört man immer wieder: Jener Pressung dieser vergangenen Jahre ist plötzlich weg. Und gleichermaßen die Furcht vor dieser Kritik ist verflogen. Damit konnten Nachteile im Studium oder im Zusammenhang dieser Stellensuche verbunden sein. Fracksausen ist kontagiös, trotzdem Mut gleichermaßen.
Serbien hat eine heftige Menstruationsblutung Historie des Protestes gegen die Obrigkeit. Die Generation, die gegen Milosevics Diktatur in den neunziger Jahren hinauf die Strasse ging, ist jetzt oberhalb 50 Jahre oll.
Jene Veteranen des zivilen Ungehorsams jammerten in den letzten Jahren oft, die Sturm-und-Drang Zeit sei unpolitisch und lethargisch oder, noch schlimmer: von dieser Propaganda nationalistisch vergiftet. Die Besten unter ihnen hätten nur zusammensetzen gutbezahlten Job in Westeuropa im Kopf.
Jovana, Studentin dieser Sportfakultät dieser Universität Hauptstadt von Serbien.
Die Regung widerlegt die Klage. Jene Sturm-und-Drang Zeit träumt nicht vom Ausland. Sie will in ihrem Staat leben, trotzdem es soll sich verändern. Sie wollen die Interessengemeinschaft nicht hinauf den Kopf stellen, trotzdem sie fordern ein, welches allen Bürgern nachdem Recht und Regel zusteht: die Leistungsnachweis dieser Potenz.
Die Regung hat keine offiziellen Vertreter, es gibt kein Streikkomitee und keine sichtbaren und charismatischen Leiter. Sie funktioniert vielmehr wie ein Netzwerk von grossen und kleinen Gruppen, die oberhalb dasjenige ganze Staat verteilt sind.
Die Organisation und Planung dieser Proteste geschieht in den Vollversammlungen dieser Studierenden. Dort zeugen sie Vorschläge, debattieren und stimmen ab. Zwischen den Versammlungen halten Verbindungsleute Kontakt. So ist dasjenige Netzwerk in dieser Position, in kurzer Zeit Zehntausende hinauf die Strasse zu erwirtschaften.
Die Regung hält Weite zu den etablierten Oppositionsparteien. Jene würden ihrer Popularität schaden. Denn die Leiter dieser Parteien gelten in dieser Volk denn verbraucht und nur deswegen denn nicht korrupt, weil sie weg von dieser Potenz sind.
Nikola Marcetic, Student an dieser Musik-Universität in Hauptstadt von Serbien.
Dass es keine prominenten Protest-Vertreter gibt, hat taktische Gründe. Die Regierung wartet nur darauf, dass Leckermaul den Kopf hochreckt und zum Gesicht dieser Regung wird. Damit wüsste sie dann umzugehen.
Sie würde in den regimetreuen Medien eine Schmutzkampagne laufen lassen, den Leiter oder die Anführerin mit wahren oder erfundenen Geschichten erpressen und Tag und Nacht vom Geheimdienst beaufsichtigen lassen.
Weil ein Ausgangspunkt fehlt, um Pressung zu zeugen, lässt die Regierung die Steuerpolizei in den Büros von Organisationen aufmarschieren, denen sie Nähe zum Protest unterstellt. In manchen Staatsbetrieben wurden Personalbestand kündigen, die publik mit den Studenten sympathisierten. Doch sie Schikanen zeigen wenig Wirkung. Die Unterstützung aus dieser Volk hält an.
Uff ihren Märschen schepp durch dasjenige Staat werden die Studenten in den Dörfern bewirtet und übernachten in den Häusern von Fremden. Jene Begegnungen tragen viel dazu im Zusammenhang, dass sich dasjenige neue Gefühl von Solidarität nicht nur im studentischen Umwelt verbreitet. Es ist gleichermaßen unter Hunderttausenden Serben geweckt, die die Aktionen dieser Jungen mit Tonus und Sympathie verfolgen.
Woraus misst sich dieser Gelingen dieser Regung?
Einiges wurde erreicht. Unter dem Pressung dieser Strasse hat Vucic den Ministerpräsidenten Milos Vucevic und drei Ressortchef zurücktreten lassen. Sie sollen die politische Verantwortung pro dasjenige Unglück in Novi Sad tragen.
Die Staatsanwaltschaft hat oberhalb ein zwölf Anschuldigen erhoben. Sie sollen Erschließung darüber schenken, welche Verstösse zu dem Unglück führten. Und schliesslich hat sich die Regierung gleichermaßen parat erklärt, dasjenige Bildungsbudget klar zu vergrössern.
Dasjenige genügt den Studierenden nicht. Vor allem die Veröffentlichung dieser gesamten Baudokumentation bleibt ein zentrales Anstehen.
Es gibt Gegner von Vucic, die gleichermaßen die Studentenbewegung kritisieren. Sie werfen ihr vor, keine politische Ziel zu nach sich ziehen. Jener Protest-Veteran Dragomir Olujic, dieser schon 1968 hinauf Belgrads Strassen unterwegs war, glaubt, dass die Schwung dieser Demonstranten zeitnah einmal aufgebraucht sei. Und welches dann? Pro ihn zählt nur denn Gelingen, wenn es zum Machtwechsel kommt, wenn Vucic fällt.
Ognjen, Student dieser Ökologie in Hauptstadt von Serbien.
Die Belgrader Soziologin Dusanka Milosavljevic sieht dasjenige andersartig. Eine ganze Generation junger Menschen, sagt sie, werde durch die Teilnahme an den Protesten politisiert. Sie lernten, zu raffen, wie «dasjenige System» funktioniert und wie man sich verbinden dagegen wehrt.
Und tatsächlich: Die Zweifler verschwitzen irgendwas. Zwar hat sie Regung dasjenige System noch nicht verändert, die Bewegten selbst trotzdem schon: Sie nach sich ziehen gelernt, sich in Debatten ihre eigene Meinung zu darstellen, ihre Argumente zu schärfen und dank Organisation konkrete Ziele zu hinhauen. Jener Protest ist eine Schulhaus dieser Volksstaat. Er macht aus seinen Teilnehmern Bürgerinnen und Staatsbürger.
Mitarbeit: Jessica Eberhart, Jasmine Rueegg